Die Bodenverhältnisse in Zwilipp lassen sich als “mittel” bis “gut” bezeichnen. Streckenweise war der Boden sandig-lehmig, zum Talrand der Persante hin sandig. Die Niederungen des Großen Moores waren vermoort aber zum Teil entwässert, auch das Persantetal war in brauchbares Wiesenland verwandelt worden.
Nach der preußischen Bodenklassifizierung von 1864 hatte das Bauerndorf Zwilipp die Ackerzahl 4568, das Rittergut Pustar 4567, das bedeutet, dass die Böden der 4. Qualitätsstufe jene der 5., 6. und 7. überwogen. Auch der für 1885 festgestellte Grundsteuer-Reinertrag des Ackerlandes wies für Zwilipp mit 12,14 M pro Hektar die besseren Böden als in Pustar (11,75 M/ha) aus. 1931 betrug der Grundsteuer-Reinertrag in der Gemeinde mit 10,79 RM/ha etwas mehr als das Kreismittel von 9,37 Reichsmark pro Hektar aus. Der Gemeindehektarsatz war auf 750 RM/ha festgestellt.
Der Anbau von Feldfrüchten belief sich auf Roggen, Kartoffeln, Futterpflanzen, etwas Gerste und Hafer, Hülsenfürchte wie Erbsen. Die Viehzucht war durch Pferde, Rinder, Schweine und Geflügel (besonders Gänse) vertreten. 1885 waren auf dem Gebiet der späteren Gemeinde Zwilipp (mit Pustar) 71,0 Prozent der Fläche als Ackerland genutzt, 8,8 % als Wiesen, 6,9 % als Wald, der Rest entfiel auf Weiden und Ödland. Diese Zahlen blieben bis 1945 nahezu gleich.
In der Gemeinde Zwilipp gab es 1939 unter den 25 landwirtschaftlichen Betrieben 2 Großbetriebe über 100 Hektar. Und zwar das Rittergut Pustar von Wally Damm mit 555 Hektar sowie den Hof von Ernst Nitz mit 109 Hektar. 14 Höfe gehörten zur Kategorie 20 bis 100 ha: Else Braasch mit 79 ha, Johann Rackow mit 58 ha, Albert Heldt mit 49 ha, Karl Henke mit 48 ha, Werner Radmer und Siegfried Ponick mit je 44 ha, Hermann Baller 42 ha, Helmuth Scharping 39 ha, Herman Vaßholz 33 ha, Emil Rackow 28 ha, Otto Bohlmann 27 ha und Walter Reinke mit 21 ha. Die Statistiker registrierten einen Hof mit einer Fläche zwischen 10 und 20 Hektar, 3 mit 5 bis 10 ha und 5 mit 0,5 bis 5 Hektar.