Die gotische Kirche (Blick von der Südseite) mit ihren niedrigen Strebepfeilern hat einen mächtigen Westturm, der aber jünger als das eigentliche Kirchengebäude ist. Der Chor ist mit drei Seiten eines Achtsecks geschlossen und schmaler als das Kirchenschiff. Kirchenfenster und Westtür im Turm weisen gotische Spitzbögen auf. Letzter ist im im unteren Bereich aus Feldsteinen, sonst aus Ziegeln erbaut, aber wohl später erniedrigt worden, denn die Blendnischen des oberen Geschosses sind nur teilweise oben zugewölbt worden.
Von der Innenausstattung ist ein Ölgemälde, das Chistus am Kreuz und den Stifter und seine Familie (um 1640) zeigt, zu erwähnen. Ebenso das mittelalterliche Taufbecken, das dem in der Kirche zu Alt Werder (das aus einer Kolberger Kirche stammt) ähnelt. Um 1890 gab es zwei Glocken: Die älteste hatte eine Inschrift, die jüngere wurde um 1805 gegossen. Die 1930 renovierte Kirche brannte 1945 ab.
Das Zwilipper Gotteshaus war eine Pfarrkirche innerhalb des Kirchenkreises Kolberg, zu der neben Zwilipp noch Pustar (seit 1911), Bartin und Lustebuhr eingepfarrt waren. Das recht kleine, größtenteils schon im Mittelalter abgegrenzte Kirchspiel zählte 1940 589 Seelen, darunter 11 Andersgläubige. Das Patronat war staatlich (es lag im Mittelalter beim Nonnenkloster zu Altstadt). Kirchenbücher wurden seit 1767 geführt, ältere sind im Siebenjährigen Krieg verloren gegangen.
Seit der Reformation amtierten in Zwilipp folgende Pastoren:
1556-1612 | Bartholomäus Hell |
1612-1645 | Joachim Scheunemann |
1649-1672 | Dionysius Scheunemann |
1674-1706 | Matthias Hering |
1707-1754 | Heinrich Wüstenberg |
1754-1759 | Thomas Samuel Wüstenberg |
1760-1762 | Johann Friedrich Ellendt |
1763-1772 | Paul Felix Müller |
1772-1822 | Johann Georg Wachse |
1823-1836 | Johann Gottfried Pricelius (a.a.St. “Pirelius”) |
1838-1854 | Karl Julius Alexander Kummer |
1854-1868 | Julius Friedrich Reinhold Kasischke |
1859-1884 | Friedrich Julius Richard Kasischke |
1884-1892 | Otto Ernst Daniel Wenzel |
1892-? | Paul Friedrich Heinrich Keitsch |
1922-1927 | ? Müller |
1927-1935 | Hermann Adam |
Die Pfarrstelle war nach 1935 verwaist. Zwilipp wurde von Zernin aus mitversorgt. Im Jahr 1925 gehörten in Zwilipp (mit Pustar) – bis auf 1 Katholiken – alle Einwohner der evangelischen Landeskirche an. Mitte der 1990er Jahre wurde die Kirche wieder aufgebaut, wird seitdem von der katholischen Kirchengemeinde Swielubie als Gotteshaus genutzt.