Der älteste Sohn Heinrich Kummrow, geboren am 13. Oktober 1863 war auch Tischler und übernahm den Hof Zwilipp Nr. 15. Er heiratete Ulricke Strehlow aus Kolberg, geb. 5. Januar 1866. Heinrich Kummrow war selbständiger Tischlermeister. Sein Meisterstück war ein Sekretär mit Wurzelholzfurnier und Intarsien. Er war ein großer, stattlicher Mann mit Vollbart und geradem Charakter, war fromm und gottesfürchtig. Obwohl in ganz Zwilipp nur Plattdeutsch gesprochen wurde, sprach er mit seinem Herrgott hochdeutsch, wie es seine Enkelkinder zu berichten wissen. Aus der Ehe stammten Ida, Paul, Heinrich, August und Albert. Letztere waren Zwillinge. Außerdem Marie und Luise. Letztere starb nach vier Wochen. Im Alter von 50 Jahren bekam Heinrich Kummrow schwer Rheuma und mußte zuletzt auf zwei Stöcke gestützt gehen. Er war sehr pflegebedürftig und sein Enkel Fritz mußte im Alter zwischen elf und vierzehn Jahren in seiner Rufweite schlafen, um ihm nachts behilflich sein zu können. Heinrich Kummrow rauchte gerne Pfeife und Zigarre; gelegentlich trank er auch einen Schnaps, wenn Freunde oder Pastor Adam auf dem Kummrow’schen Hof zu Besuch kamen. Er starb am 12. Dezember 1938, elf Monate nach dem seine bescheidene Frau Ulrike am 14. Januar 1938 für immer die Augen geschlossen hatte. Tochter Ida wurde Schneiderin und heiratete einen Schneider in Stolp. Heinrich ist im Ersten Weltkrieg am 3. Juni 1915 gefallen, August wurde am 9. Juni 1915 in Rußland vermißt. Albert hat das Schmiedehandwerk erlernt. Dann war er noch ziemlich ein und ein halbes Jahr Geselle. Er kam dann zum Militär, wo er ausgebildet wurde. Im Krieg wurde er dreimal verwundet. Nach dem I. Weltkrieg hat er sein Handwerk weiter betrieben. Zuletzt war er fast 40 Jahre in Bochum in der Industrie und bei der Bahn beschäftigt. Er starb 1972 wie sein Bruder Paul (1974) bei dessen Neffen Hans Kummrow in Borgholzhausen, Kreis Gütersloh. Marie heiratete einen Bauer Willi Gramenz in Klein Jestin. Dort blieben sie bis zur Vertreibung im Jahr 1946. Dann sind sie in Emlichheim (Kreis Nordhorn) gelandet, so sie ein Haus gebaut haben. Dorthin kam auch Schwester Ida nach dem Zweiten Weltkrieg.