13. Kapitel: Zwilipps frühe Dorfgeschichte

Ein Kirchdorf mit 287 Einwohnern, in der Nähe von Degow, um das Jahr 1159 auch Suelube, Swelube geschrieben, zu dem die Dörfer Bartin und Lustebuhr eingepfarrt sind.
Wie viele Ortschaften, so war auch Zwilipp Eigentum des Jungfrauenklosters zu Kolberg gewesen. Wann es das geworden, ist ungewiß. Es gehörte mit Pobloth zusammen zu der ersten Ausstattung des Prämonstratenserklosters zu Usedom und wurde diesem 1159 mit dem Fähr- und Brückenzoll auf der Persante bestätigt. Die weite Entfernung jedoch erschwerte den Mönchen die Pflege des verwahrlosten und wüst liegenden Dorfes. Sie überließen es deshalb dem Pommernherzog Kasimir für eine jährliche Pacht von 12 Mark, nach seinem Tode sollte es an das Kloster zurückfallen. Auch später scheinen die Mönche das Dorf nicht selbst bewirtschaftet zu haben.

Im Jahr 1318 finden wir es im Lehnbesitz Hennings von Blankenburg und seines Sohnes Anselm und der Gebrüder Henning und Adolf Greifenberg. Anselm Blankenburg verkaufte das Dorf im Jahre 1320 an seinen Schwiegersohn, den Ritter Peter von Nuenburg, welcher 1323 das Gut für 900 Mark an den Kösliner Bürger Conrad Wilke überließ. Die Schwierigkeit, die geringen Einnahmen des entlegenen Ortes beizutreiben, bestimmten das Usedomer Kloster, sich desselben ganz zu entäußern.

Conrad Wilke, der es bis 1327 als Vasall des Abtes von Usedom besaß, kaufte in dem Jahre die Salzleistung und seine letzten Rechte auf Fähre und Mühle für 60 Mark ab. Im Jahre 1336 sind zwei Kolberger Bürger Besitzer des Dorfes, welche in diesem Jahre von jedem Anspruch, den der Knappe Arnold Ramel nach Erbrecht erheben konnte, von dem Bischof Friedrich für eine Zahlung von 25 Mark reinen Silbers an diesen befreit werden.

Im Jahre 1422 war Zwilipp schon Besitz des Kolberger Klosters. Die Fähre, deren Zoll einst Eigentum des Kolberger Jungfrauenklosters war, und woselbst die sogenannte Fährbrücke über die Persante führt, besteht aus zwei Fährkrügen, wo nach einer frühen Verfassung das Fährgeld bezahlt wurde, von dessen Erlegung jedoch die vier adeligen Dörfer Lustebuhr, Peterfitz, Klaptow und Lübchow befreit waren.

Nach dem siebenjährigen Kriege wurde auf der Feldmark von Zwilipp an der Fähre auf landesherrliche Kosten eine Ziegelei angelegt, die aber nach einigen Jahren wieder einging, weil sie sich nicht rentierte.

Die Kirche ist alt. Zu erwähnen ist ein Ölgemälde: Christus am Kreuz, darunter der Stifter mit seiner Familie, wahrscheinlich um 1640 entstanden. Von den Glocken trägt die älteste keine Inschrift, die jüngere ist 1805 in Kolberg gegossen.

Quelle unbekannt, der Sprache nach um 1900 verfaßt.

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