Kummrow — Eine Familie aus Pommern

Warum mußte Dorfschulze Peter Kummrow II seine Standhaftigkeit mit seinen nagelneuen Reitstiefeln bezahlen? Warum fürchteten sich die Menschen in Zwillipp vor der “Wilden Jagd”? Was hat es mit Bolduans Keller auf sich? Warum fiel in Norditalien die Entscheidung, dass die Kummrows heute am Teutoburger Wald leben? Und was hat der Name Kummrow mit Mückenreichtum zu tun? – Antworten auf diese Fragen finden Sie um Buch “Kummrow – Eine Familie aus Pommern”, das bislang nur in einer Kleinstauflage gedruckt wurde.

Vorwort der Verfasser

‬‬Diese Familienchronik ist entstanden im Frühjahr und Sommer des Jahres 1997. Fritz Kummrow, mit 72 Jahren Familienältester, hatte seit längerem Daten zusammengetragen. So auf Dorf- und Familientreffen, die er alle zwei Jahre in Bielefeld organisiert. Dabei hatten sich mehrere Quellen aufgetan: die Abschrift einer Familienchronik des Zwilipper Dorfschullehrers Ferdinand Asmus aus dem Jahr 1909, die Fritz Kummrow nach dem Tod des Berliner Droschkenfahrers Willi Kummrow von dessen Tochter bekam. Willi Kummrow hatte die Amus’sche Chronik 1967 bei dessen Enkelin Dr. Erika Ritter – seiner Hausärztin – abschreiben können. Dazu gab es zwei Dorfchroniken, deren Verfasser nicht mehr bekannt sind. Als letzte Quelle ist eine Familienchronik zu sehen, die Paul Kummrow Anfang der 70er Jahre in Borgholzhausen-Holtfeld niederschrieb. Sein Sohn Fritz übernahm das Erbe und schrieb diese Chronik fort für seinen Familienstamm. Weitere Anmerkungen für ihre Familien trugen seine jüngeren Brüder Hans und Werner Kummrow bei. Dazu kommen neuzeitliche Recherchen, so “Warum die Familie Kummrow heute am Teutoburger Wald wohnt” oder “Was der Name Kummrow bedeutet”, initiert vom Autor.

‬‬Die vorliegende Familienchronik stellt eine Verknüpfung und Überprüfung aller verfügbaren Quellen dar. Sie wurde von Joachim Kummrow in Halle/Westfalen geschrieben und umfaßt die mehr fast 500-jährige Familiengeschichte von der ersten bis zur zehnten Generation, ergänzt um Berichte über die Kummrowsche Urheimat, das kleine Dorf Zwilipp in Hinterpommern, sowie eine Abschrift der Hauptquelle und eine Retrospektive auf ihren Schreiber, den Dorflehrer Ferdinand Asmus. Um darüber hinaus ein Gefühl zu vermitteln, wie sich die Menschen in einer Zeit ohne Telefon unterhielten, ist eine kleine Sammlung von Sagen und Fabeln angefügt, die man sich nachweislich in Zwilipp erzählt hat.

Bleibt dem Herausgeber und dem Verfasser nur, den Lesern dieser Chronik Freude bei der Lektüre zu wünschen. Und, unsere Nachkommen aufzufordern, diese Geschichte nachhaltig fortzuschreiben.

“Sich seiner Vergangenheit bewusst zu sein, heißt Zukunft haben!

So formulierte es der österreichische Schriftsteller Hans Lohberger. – Unseren Nachfahren bleibt zu wünschen, dass sie stolz sind auf ihre Herkunft und zur Ehre ihrer Vorfahren und für die Zukunft ihrer Kinder das Wissen um die Vergangenheit bewahren.

Fritz Kummrow (†) als Herausgeber, Bielefeld-Quelle im Oktober 1997
Joachim Kummrow als Autor, Halle/Westfalen im Oktober 1997

Die Urväter aus Quetzin

Der erste urkundlich bekannte Ahnherr der Sippe Kummrow in der Kolberger Gegend (Pommern) ist ein Bauer namens Elim Kummrow aus Rützow laut Rützower Kirchenakten vom 2. Juli 1607 und dem Kirchenvisitansprotokoll im Stettiner Staatsarchiv vom gleichen Jahre. In der ersten Quelle ist der Vorname Elim geschrieben, in der zweiten heißt er Chim, das ist eine Abkürzung von Joachim. In der nachfolgend aufgeschriebenen Kirchengeschichte klafft nun eine große Lücke von 1607 bis 1667. Da erst beginnt das Rützower Kirchenbuch.

Es treten in den ersten Jahren desselben zwei Stammväter auf: Paul Kummrow und Peter Kummrow. Beide haben eine sehr zahlreiche Nachkommenschaft. Ihre Nachfahren haben sich in Quetzin und Umgegend, auch in Kolberg und anderen Orten der Gegend weit verbreitet.

In Quetzin wohnen laut Einwohnerbuch unseres Kreises vom Jahre 1929 noch zwei Familien. Im Kolberger Bürgerbuch von 1934 sind 28 Namen dieses Geschlechts verzeichnet. Leider ist es sehr schwer, die vielen Kummrows in einzelne Familien zu ordnen, da es sehr viele gleichnamige Kummrows mit Vornamen wie Peter, Paul oder Christian gibt.

Die Zwilipper Familie Kummrow stammt auch von den Quetzinern ab. Da aber das Kirchenbuch von Zwilipp erst 1787 beginnt, so ist der Nachweis nicht so leicht. Im Jahre 1769 war der Bauer Hans Bonnes in Zwilipp ohne Erben gestorben. Da befahl der königliche Amtmann in Kolberg-Altstadt, zu dessen Domänengebiet die Dörfer Quetzin und Zwilipp gehörten, dem Bauer Peter Kummrow aus Quetzin, den Bonnes-Hof in Zwilipp zu übernehmen.

Peter Kummrow I

Dieser Peter Kummrow I ist geboren 1721 (oder 1723) und ist wahrscheinlich ein Sohn des Bauern Peter Kummrow aus Quetzin und dessen Frau Anna Peters aus Poldemin. Er war verheiratet mit Anna Schwerdtfeger, verwitwete Treder. Peter und Anna Kummrow wurde in Zwilipp 1764 ein Sohn geboren, der wieder den Namen Peter bekam. Der Vater starb am 23. Februar 1803 im Alter von 81 Jahren.

Peter Kummrow II

Sein Nachfolger wurde Peter Kummrow II. Der verheiratete sich am 2. November 1787 in Zwilipp mit Maria Elisabeth Schwerdtfeger ebenda. Neun Kinder, fünf Söhne und vier Töchter entsprossen dieser Ehe, alles kerngesunde Menschen. Der Vater Peter Kummrow war Dorfschulze als die Franzosen zur Belagerung Kolbergs durch Zwilipp zogen. Als er hörte, dass die Feinde dem Dorf nahe seien – so erzählte sein Enkel dem Zwilipper Dorflehrer Ferdinand Asmus noch 1909 -, zog er sich seinen Sonntagsrock und seine nagelneuen Schaftstiefel an und stellte sich am Eingang seines Hofes auf, um die Heranziehenden als Oberhaupt des Dorfes würdig zu empfangen. Doch die Franzosen schienen ihm seine Würde nicht anzusehen. Zwei Soldaten näherten sich ihm, der eine stieß ihm vor die Brust, sodass er auf den Rücken fiel, zog ihm ohne weiteres die schönen Stiefel aus, zog sie sich an und warf ihm seine zerrissenen Schuhe hin. “Ja, ja, mein Sohn,” pflegte der Alte zu sagen, wenn er dieses Erlebnis erzählte, “so geht es im Kriege”. (sh. Auch “Die Franzosen in Zwilipp” im Kapitel “Überliefertes aus Zwilipp”). 

Im Jahre 1808 wurde die Gutsuntertänigkeit der Domänenbauern aufgehoben und Peter Kummrow II wurde auf seiner eigenen Scholle ein freier Mann. Von seinen fünf Söhnen blieben drei als Besitzer im Heimatdorf. Friedrich als Hofnachfolger, Martin und Christian. Friedrich nahm zur Gattin eine geborene Schleich. Diese Familie Schleich war mit anderen nach dem Russenkrieg 1764 durch Friedrich II in Zwilipp angesiedelt worden. Sie kam aus der Nähe von Hanau in Hessen. Dadurch vermischte sich hessisches Blut mit dem pommerschen. Das hat gute Früchte getragen durch kinderreiche Ehen. Auf Friedrich Kummrow folgte Peter Kummrow III. und dann August Kummrow, dessen Ehe jedoch kinderlos blieb und der den Hof an Franz Scharping verkaufte, dessen Frau aus der Christian Kummrow’schen Sippe stammt. In seinem Sohn Helmut Scharping war bis zur Vertreibung 1945 die siebte Generation auf dem Hof in Zwilipp.

Martin Kummrow

Martin Kummrow, Sohn von Peter Kummrow II, ist 1798 geboren. Er hat nachher die Tischlerei erlernt und dann eine Bauerntochter, Regine Gehrt, 1823 in Zwilipp geheiratet. Martin Kummrow hat zuerst die Tischlerei bei seinem Schwiegervater betrieben. Mit seiner Frau hatte er drei Söhne, August, Heinrich und Fritz. Heinrich war Lehrer in den umliegenden Dörfern und Fritz war Schneider in dem Dorfe Schwedt, Kreis Kolberg.

August Kummrow

August, geboren 1824, hat auch die Tischlerlehre gemacht und Haus und Hof Nr. 15 übernommen. August hat noch drei Hektar Land dazugekauft. Die Tischlerei entwickelte sich sehr gut, auch weil es in den umliegenden Dörfern keinen Tischler gab. Damals wurden die Särge vom Tischler noch handgemacht. Da eine Beerdigung damals binnen drei Tage vonstatten gehen mußte – im Hochsommer sogar noch schneller – ging der Zwillipper Dorftischler dazu über, einige Särge auf Vorrat zu fertigen. Um diese lagern zu können, baute er eine hölzerne Scheune. Die wurde in späteren Jahren als Heuboden und zum Unterstellen von landwirtschaftlichem Gerät genutzt. August Kummrow hat seine Cousine Karoline Wilhelmine Kummrow (geb. 28.6.1834), die älteste Tochter seines Onkels Christian Kummrow, geheiratet. Aus der Ehe waren Friederike Wilhelmine (geb. 1857), die im Alter von vier Jahren starb, Berta Emilie Marie, zwei Jahre später geboren, wurde auch nur eben zwei Jahre alt sowie Marie (geb. 1860), Heinrich und Albert Kummrow. Marie heiratete einen Tischler Hermann Schuhmacher. Beide kauften sich das Grundstück Zwilipp Nr. 16 mit zwei Hektar Land und betrieben dort die Tischlerei weiter. Albert Kummrow war auch Tischler. Er hat später das Handwerk aufgegeben und sich im Nachbardorf Damgard einen Bauernhof mit 22 Hektar gekauft.

Heinrich Kummrow

Der älteste Sohn Heinrich Kummrow, geboren am 13. Oktober 1863 war auch Tischler und übernahm den Hof Zwilipp Nr. 15. Er heiratete Ulricke Strehlow aus Kolberg, geb. 5. Januar 1866. Heinrich Kummrow war selbständiger Tischlermeister. Sein Meisterstück war ein Sekretär mit Wurzelholzfurnier und Intarsien. Er war ein großer, stattlicher Mann mit Vollbart und geradem Charakter, war fromm und gottesfürchtig. Obwohl in ganz Zwilipp nur Plattdeutsch gesprochen wurde, sprach er mit seinem Herrgott hochdeutsch, wie es seine Enkelkinder zu berichten wissen. Aus der Ehe stammten Ida, Paul, Heinrich, August und Albert. Letztere waren Zwillinge. Außerdem Marie und Luise. Letztere starb nach vier Wochen. Im Alter von 50 Jahren bekam Heinrich Kummrow schwer Rheuma und mußte zuletzt auf zwei Stöcke gestützt gehen. Er war sehr pflegebedürftig und sein Enkel Fritz mußte im Alter zwischen elf und vierzehn Jahren in seiner Rufweite schlafen, um ihm nachts behilflich sein zu können. Heinrich Kummrow rauchte gerne Pfeife und Zigarre; gelegentlich trank er auch einen Schnaps, wenn Freunde oder Pastor Adam auf dem Kummrow’schen Hof zu Besuch kamen. Er starb am 12. Dezember 1938, elf Monate nachdem seine bescheidene Frau Ulrike am 14. Januar 1938 für immer die Augen geschlossen hatte. Tochter Ida wurde Schneiderin und heiratete einen Schneider in Stolp. Heinrich ist im Ersten Weltkrieg am 3. Juni 1915 gefallen, August wurde am 9. Juni 1915 in Rußland vermisst. Albert hat das Schmiedehandwerk erlernt. Dann war er noch ziemlich ein und ein halbes Jahr Geselle. Er kam dann zum Militär, wo er ausgebildet wurde. Im Krieg wurde er dreimal verwundet. Nach dem I. Weltkrieg hat er sein Handwerk weiter betrieben. Zuletzt war er fast 40 Jahre in Bochum in der Industrie und bei der Bahn beschäftigt. Er starb 1972 wie sein Bruder Paul (1974) bei dessen Neffen Hans Kummrow in Borgholzhausen, Kreis Gütersloh. Marie heiratete einen Bauer Willi Gramenz in Klein Jestin. Dort blieben sie bis zur Vertreibung im Jahr 1946. Dann sind sie in Emlichheim (Kreis Nordhorn) gelandet, wo sie ein Haus gebaut haben. Dorthin kam auch Schwester Ida nach dem Zweiten Weltkrieg.

Paul Kummrow

Paul Franz Heinrich Kummrow geb. 24. Oktober 1891, hat nach dem Soldatentod seiner Brüder den Hof Zwilipp Nr. 15 übernommen. Die Tischlerei wurde aufgegeben und es wurden noch zehn Morgen Land dazugekauft. Paul Kummrow heiratete Martha Theresia Bertha Behling, geb. 5. März 1895 in Griebow, Kreis Kolberg. In der Ehe hatten sie sechs Jungen: Martin, Fritz, Paul, Werner, Hans und Heinrich. Letztere waren Zwillinge.

Paul Kummrow war im ersten Weltkrieg nur einige Wochen Soldat, weil er schwer an beiden Beinen verwundet wurde. Bis Kriegsende 1918 lag er in Berlin im Lazarett. Nachdem er auf den Hof zurückgekehrt war, nahm er die Landwirtschaft in die Hand. 1936 kaufte er noch 30 Morgen Land dazu und baute ein neues Stallgebäude, das heute noch steht. Seine Initialen sind oben am Giebel zur Straße eingelassen. Einige Jahre saß Paul Kummrow auch im Zwilipper Gemeinderat.

Drei Söhne mußten in den Zweiten Weltkrieg ziehen und zwei kamen nicht mehr nach Hause zurück: Martin fiel am 22. Juni 1942 in Rußland, Paul wurde 1945 in Rußland verwundet, ist nahe bei Zuhause in Gefangenschaft gewesen, dort noch gesehen worden, und galt später als vermißt. Er wird wohl in der Gefangenschaft umgekommen sein. Nur Sohn Fritz kam heil aus dem Krieg zurück.

1945 mußte Paul Kummrow mit seiner Familie den mittlerweile 100 Morgen großen Hof verlassen. Polen und Russen vertrieben die Deutschen aus Zwilipp. Alle hatten in 30 Minuten, um ihre Häuser zu räumen. Sie konnten nur mitnehmen, was sie am Leibe tragen konnten.

Die Familie wurde nach Alt-Reddevitz auf der Insel Rügen evakuiert und kamen dort in einem Mansardenzimmer bei dem Lebensmittelchemiker Felix Alander in der Sommerfrischler-Pension Villa Alander unter. Heinrich Kummrow starb dort, eben 15 Jahre alt, in Baabe am 8. Mai 1946 um 0.25 Uhr an Typhus mit nachfolgender doppelseitiger Lungenentzündung. Sein Vater Paul verließ die Insel als Witwer: Seine Frau Martha starb in Bergen am 6. Januar 1952 um 16 Uhr an einem Lebertumor.

Sohn Fritz war nach dem Krieg nach Bockhorst in Westfalen gekommen. Seine Brüder Hans und Werner mußten sich bei einem Bauern in der Altmark ihr tägliches Brot verdienen, denn auf Rügen konnten ihre Eltern nicht mehr für sie sorgen. Fritz holte seine Brüder und später auch seinen Vater Paul 1954 nach Bockhorst auf den Hof von Rudolf Frieling (heute Haßheider), wo sie eine erste Arbeit als Knechte im Westen fanden.

Paul Kummrow – und ab 1965 auch sein Bruder Albert Kummrow – wohnte bei seinem Sohn Hans, mit dessen Familie die beiden 1967 nach Borgholzhausen-Holtfeld umzogen, wo Hans und seine Frau Ursula sich ein Haus gebaut hatten. Albert Kummrow starb am 14. April 1972 um 15 Uhr im Haller Krankenhaus. Er wurde auf dem Friedhof in Borgholzhausen beerdigt. Nur drei Gräber weiter wurde zwei Jahre später Paul Kummrow beigesetzt. Er war bis zu seinem Tod geistig wie körperlich sehr gut bei Kräften, und erzählte seinen beiden Enkelkindern Petra und Joachim gern aus alten Zwilipper Tagen, trank gern mal einen Schnaps, rauchte ab und an mal eine Zigarre und las viel in der Bibel. Paul Kummrow starb am 12. Januar 1974 um 12.15 Uhr im Beisein seines Sohnes Hans an Herzversagen, nachdem er sich kurz vor Mittag zu Bett begeben hatte, “weil mir nicht wohl ist.” Die zuvor bei seiner Schwiegertochter Ursula bestellte Haferflockensuppe hat er nicht mehr angerührt.

Familie Fritz Kummrow

Fritz Kummrow, geb. 10. Juni 1924 in Zwilipp, hatte nach dem Besuch der örtlichen Volksschule von 1939 bis 1942 bei Paul Firzlaff in Degow Schmied gelernt, wo auch schon sein Onkel Albert in die Lehre gegangen war. Zu seinen Aufgaben als Lehrling gehörte es auch, morgens vorm Frühstück die Kühe zu füttern. 1942 starb sein Meister, und er mußte die Geschäfte des Schmiedes weiterführen. Dann mußte er wider willen in den Rußlandfeldzug, aus dem er erst mit Kriegsende 1945 zurückkehrte. Er ist mit dem letzten Kriegstag noch als Kurlandkämpfer über See herausgekommen. Die Hungermonate danach verbrachte er in Dithmarschen, half Bauern beim Melken und mußte so kaum Not leiden. Obwohl er als Ältester den Hof des Vaters übernehmen sollte, konnte er nach Zwilipp nicht mehr zurückkehren.

Er ließ sich zu einer Brieffreundin nach Bochum entlassen und arbeitete danach ein halbes Jahr als Bergmann unter Tage in Bochum. Zum Hamstern – die Stadtbevölkerung musste in den Nachkriegsjahren aufs Land fahren, um Lebensmittel zu erbetteln oder gegen Seife o.ä. einzutauschen – besuchte er Ostern 1946 seinen ehemaligen Nachbarn Fritz Varchmin, der bei dem Bauern Karl Seuster in Siedinghausen bei Bockhorst (heute Stadt Versmold) untergekommen war. Seuster, wie Bürgermeister Rudolf Frieling im Gemeinderat von Bockhorst, vermittelte Fritz Kummrow als Großknecht zu dem Bauern Rudolf Frieling in Bockhorst (Westfalen).

1948, kurz nach der Währungsreform, ging Fritz Kummrow in seinen alten Beruf zurück – der stets sparsame Rudolf Frieling meinte nur “Jetzt kann ich sie nicht mehr bezahlen”. Er begann in einer englischen Autowerkstatt auf dem Senneflugplatz. Dann ging er zum Kunstschmied Florian Bogdanow in der Herforder Straße 18 in Bielefeld. “Da musste ich noch zwei Jahre nachlernen”, erinnert sich Fritz Kummrow. Da mir der Job Spaß machte, habe ich gepfiffen. Da kam der Chef und meinte nur ‘Hier wird nicht gepfiffen, da müssen Sie sich eine neue Arbeit suchen’”. Bogdanow wanderte aus nach Kanada, da übernahm Fritz Kummrow im Oktober 1951 als neuer Inhaber den Laden und machte sich am 10. April 1952 mit einem Flüchtlingsdarlehn selbständig. Er übernahm einen Lehrling und einen Gesellen. Arbeit gab es reichlich und weil der Pachtvertrag auslief, mietete er eine Werkstatt im Haus Herforder Straße 261.

Am 9. August 1952 heiratete er Margaret, eine geborene Martin aus Wanne-Eickel, die durch den Krieg nach Bockhorst evakuiert worden war. Mit seiner Selbständigkeit zog Fritz nach Bielefeld, wo er sich als Kunstschmied bald einen Namen machte. In den ersten Jahren hat er viele Kirchen in Bielefeld und im weiten Umland mit Kunstschmiedearbeiten beliefert, anfangs noch mit einem Handkarren. 1966 zog er um an die Friedrich-Wilhelms-Bleiche in Quelle, wo die Kunstschmiede noch heute ihren Sitz hat. In den 60er Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt der Schmiede auf die Bautätigkeit und Ladenbau, da Kunstschmiedearbeiten immer weniger nachgefragt wurden. Von 1981 bis 1993 war er Obermeister der Schmiedeinnung Bielefeld, wurde dann zum Ehrenobermeister ernannt.

Ende der 80er Jahre übergab er das Unternehmen an seinen Sohn Fritz II. Noch im hohen Alter ist Fritz Kummrow sehr sportlich, spielt Tennis und fährt Ski. Und er genießt seine Ruhestand, in dem er mit seiner Frau “bei Reisen um die ganze Welt viel Geld verkleckert”, wie er amüsiert notiert. Fritz Kummrow wohnt heute mit seiner Frau im Bielefelder Ortsteil Quelle, wo er seit 1961 ein schönes Haus besitzt. Fritz und Margaret Kummrow haben zwei Söhne, Peter, geb. 25. August 1954, und Fritz II, geb. 10. März 1962.

Peter Kummrow studierte Maschinenbau und Betriebswirtschaft, lebte später in der Schweiz und kaufte sich im italienischen Nazano ein Weingut von 300 Morgen. Er war mit Gabi Reupohl aus Bielefeld liiert und sie haben eine Tochter Theresa-Sophie, geb. 8. April 1992.

Sohn Fritz II hat im Unternehmen seines Vaters ebenfalls Kunstschmied gelernt und wurde 1988 in die Firmenleitung aufgenommen. Er vergrößerte den Betrieb auf 20 Angestellte und baute 1994 eine zweite Stahlbaufirma in Verden an der Aller, die zuletzt 50 Angestellte zählte. Fritz Kummrow II war in erster Ehe verheiratet mit A., geb. K., aus Bielefeld, mit der er eine Tochter V. (Namen auf Wunsch gekürzt), geb. 25. Dezember 1990 hat. Diese Ehe wurde 1993 geschieden. Fritz Kummrow II heiratete am 18. August 1988 wieder, und zwar die Fabrikantentochter Christin Freitag aus Verden an der Aller. Die beiden haben drei Söhne, Fritz Kummrow III, geb. 24. Februar 1995, Justus Kummrow, geb. 23. Oktober 1996 sowie Richard-Maria Kummrow. Fritz Kummrow jun. lebt mittlerweile in dritter Ehe mit Amai Kummrow, geb. Rodekohr, in Verden an der Aller.

Familie Werner Kummrow

Werner Max Erich Kummrow wurde am 24. Februar 1929 in Zwilipp geboren. Bevor er zusammen mit seinen Brüdern und seinen Eltern 1945 ausgewiesen wurde, konnte er nach dem Besuch der Volksschule noch den Beruf des Landwirts auf dem Hof seines Vaters Paul Kummrow erlernen.

Zusammen mit seinen Eltern und seinen beiden Brüdern Hans und Heinrich musste auch er nach Rügen übersiedeln. In diesen Nachkriegstagen gab es nur für den zu essen, der auch Arbeit hatte. Doch Arbeit gab es nicht für alle. Werner Kummrow gelang es, beim Bauern Robert Dörp auf der Landzunge Höft in Alt-Reddevitz als landwirtschaftlicher Gehilfe Arbeit zu finden. Er erinnert sich: “Unsere erste Frage, bevor wir damals eine Stelle angetreten haben, war, ob es auch ‘was Ordentliches’ zu essen gab.” Denn von den 24 Mark, die es im Monat an Lohn gab, konnte man in diesen ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg auch nichts kaufen – es gab ja nichts. Auf dem Höft konnte er vom 15. Februar 1946 bis zum 15. Januar 1949 bleiben, später fand er noch eine Anstellung bei der Bäuerin Johanna Schmidt in Alt-Reddevitz. Zusammen mit seinem Bruder Hans bewarb er sich dann auf eine Zeitungsannonce: Bauern in der Altmark suchten junge, kräftige Arbeiter. Auf dem Hof des Bauern Friedrich Baucke in Groß-Chüden (bei Salzwedel) arbeitete er vom 5. Oktober 1951 bis zum 30. September 1955. In diesem Ort lernte Werner Kummrow auch seine spätere Frau Gertrud Ilse Erika Kühn (* 18. März 1933) kennen, die als Hausmädchen erst beim Bauern Walter Schulz, später auch bei Baucke im gleichen Ort arbeitete. Weil sie keine gemeinsame Wohnung fanden und auch die Grenze gen Westen von den DDR-Oberen immer mehr abgeriegelt wurde, folgten Gertrud und Werner Kummrow gern einem Ruf ihres Schwagers und Bruders Fritz Kummrow.

Sein Bruder Fritz fand für ihn 1955 in Steinhagen (damals Kreis Halle/Westf.) Arbeit auf dem Bauernhof Femmer. Diese Familie Femmer – noch heute in Obersteinhagen ansässig – hat auch eine Bäckerei. Gertrud kam mit, arbeitete und wohnte in dieser Zeit unter anderem in einem Bielefelder Hotel. Ende September, Anfang Oktober 1956 konnten Werner und Gertrud Kummrow das Kötterhaus des Bauern Frieling (heute Hof Haßheider), Bockhorst Nr. 8, beziehen. Bei diesem Bauern hatten beide Brüder von Werner gearbeitet , die Kummrows sich bereits einen guten Ruf erworben.

Werner und Gertrud Kummrow heirateten am 10. November 1956 in Bockhorst, später holten sie auch die Schwiegereltern nach. Werner Kummrow arbeitete bis Anfang der 60er Jahre für seinen Nachbarn August Böckhaus – wie er Kötter bei Frieling – im Tiefbau und betrieb nebenher eine kleine Landwirtschaft mit drei Kühen und ein paar Schweinen. Werner Kummrow arbeitete von Anfang der 60er Jahre bis zu seiner Rente (ab 1992) in der Fleischwarenfabrik Glocken Beune in Borgholzhausen-Casum als Arbeiter, später stellvertretender Abteilungsleiter in der Pökelei. Gertrud Kummrow betreute den Haushalt und arbeitete nach dem Großziehen der Kinder über 16 Jahre hinweg halbtags für den Konfektionär Distributor in Versmold. Das Frielingsche Kötterhaus, das die Familie bewohnte, wurde Ende der 80er Jahre für den Bau der Autobahn A 33 abgebrochen; seitdem wohnt die Familie auf dem nahen Hof Overbeck. Werner und Gertrud Kummrow bekamen vier Kinder.

Der älteste Sohn, Gerd Werner Kummrow, wurde am 16. Februar 1958 geboren. Eben 12-jährig kam er am 20. Dezember des Jahres 1970 bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Er wurde von einem bis heute unbekannten Autofahrer erfasst, als er nach dem Aussteigen aus dem Bus die Bundesstraße 476 in Höhe des Hauses Groneweg überqueren wollte. Er liegt auf dem neuen Friedhof in Bockhorst begraben.

Der Zweitgeborene, Ulrich Hartmut Kummrow (* 20. November 1961), machte nach dem Besuch der Hauptschule eine Lehre als Einzelhandelskaufmann bei Mestemacher in Versmold. Er heiratete am 4. Juni 1982 Gabriele Komm, ebenfalls gelernte Einzelhandelskauffrau. Die beiden hatten einen Sohn, David Kummrow (* 6. November 1982), der 14-jährig plötzlich und unerwartet am 16. April 1997 starb. Er ist wie sein Onkel Gerd Kummrow im Familiengrab auf dem neuen Friedhof in Bockhorst beigesetzt worden. Ulrich und Gabriele Kummrow leben heute in Halle (Westf.).

Martina Gertrud Erika Kummrow wurde am 22. Juli 1965 geboren. Sie erlernte nach dem Besuch der Hauptschule den Beruf der Schneiderin, in dem sie heute selbständig tätig ist. Sie heiratete am 8. Juli 1988 den Maschinenbaumeister Wolfgang Westphal. Ihnen wurden die Söhne Marcel am 12. Mai 1993 und Marvin am 14. Mai 1996 geboren. Martina und Wolfgang Westphal leben in heute in Bockhorst.

Heike ist die jüngste Tochter von Gertrud und Werner Kummrow. Sie wurde am 17. August 1969 geboren. Auch sie lernte Schneiderin. Sie heiratete den Tischler Günter Koch aus Harsewinkel, mit dem sie einen Sohn, Kevin Koch (* 22 August 1993) hat. Die Ehe wurde 1996 geschieden. Heike Koch lebt heute mit ihrem zweiten Ehemann Michael Beger in Versmold (Westf.)

Familie Hans Kummrow

Hans Joachim Helmut Erich Kummrow wurde am 14. Februar 1931 in Zwilipp geboren. Als 14jähriger mußte wenige Wochen vor der Schulentlassung er mit seinen Eltern nach Alt-Reddevitz auf Rügen flüchten, wo sein Zwillingsbruder Heinrich am 8. Mai 1946 an Typhus und einer beidseitigen Lungenentzündung starb. Weil seine Eltern nicht in der Lage waren, die Kinder zu ernähren, mußte Hans Kummrow zusammen mit seinem Bruder Werner in den harten Nachkriegsjahren vom 1951 bei dem Bauern Robert Kreft in Klein-Chüden und bei Ernst Michaels im altmärkischen Groß-Chüden bis 1954 (heute Sachsen-Anhalt) für das tägliche Brot arbeiten.

Hans wurde zum 1. Mai 1954 von seinem Bruder Fritz nach Bockhorst geholt, wo er wie schon zuvor sein älterer Bruder auf dem Hof Frieling als Knecht anfangen konnte. Zusammen mit seinem Vater Paul lebte Hans Kummrow in einem benachbarten Bauernhaus des Landwirts Fritz Drewel.

Bald lernte er Ursula Brelage, geb. 3.3.1936, aus Nordmoslesfehn bei Oldenburg (Oldbg.) kennen, die bei dem Bauern Wilhelm Knehans in Rothenfelde-Strang eine Lehre in der Geflügelzucht machte. Hans Kummrow heiratete am 18. Juli 1958 die Tochter des Kolonialwarenhändlers Hermann Brelage in der Dorfkirche Bockhorst. Sie haben zwei Kinder, Petra Kummrow, geb. 9. Dezember 1958 und Joachim Kummrow, geb. 23. Dezember 1961. Hans Kummrow wechselte 1956 vom Bauern Frieling zur Bonbonfabrik Storck, wo er als Kocher tätig war. 1965 ging er zum Kreis Halle, wo er beim Katasteramt als Messgehilfe bis zu seiner Rente arbeitete. Seine Frau arbeitete anfangs ebenfalls bei Storck, später als Schwesternhelferin im Krankenhaus Halle und darauf bei der Stadt Borgholzhausen. Ursula Kummrow starb 2006 gerade einmal 70-jährig. Hans Kummrow lebt noch heute in ihrem Zweifamilienhaus im Borgholzhausener Ortsteil Holtfeld, widmet sich Haus und Garten sowie den Kindern und Enkelkindern.

Petra Kummrow zog 18jährig nach Bielefeld, wo sie den Beruf der Arzthelferin lernte. Später ging sie nach Frankfurt, arbeitete dort als Chefsekretärin. Nach Bielefeld zurückgekehrt heiratete sie Bernd Breipohl aus Hoberge, mit dem sie zwei Kinder, Jana, geb. 25. März 1987 und Frederik Hermann, geb. 26. Juli 1989. Petra Kummrow wurde 1996 geschieden, arbeitet als Chefarztsekretärin in einem großen Krankenhaus und lebt in Bielefeld.

Joachim Kummrow fing 15jährig als Freier Mitarbeiter bei der Zeitung Haller Kreisblatt an, begann dann nach Abitur am Christophorus-Gymnasium in Versmold/Westf. und Bundeswehrgrundwehrdienst in Flensburg seine Volontariatsausbildung beim Westfalen-Blatt, war später als Redakteur in Harsewinkel, Gütersloh und Halle tätig. In Halle/Westfalen wurde er auch Redaktionsleiter einer zehnköpfigen Lokalredaktion. Mit 30 beschloß er, eine zweite Ausbildung zu machen, startete als Trainee für Marketing und Vertrieb bei der Storck GmbH & Co. in Halle/Westfalen, wo er bis vor kurzem als Produktmanager tätig war. 1997 hat er sich mit einer Public Relations-Beratung für Unternehmen selbstständig gemacht. 1999 hat er das KonText-Kontor für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit GmbH in Halle Westfalen gegründet.

Joachim Kummrow heiratete am 16. Oktober 1987 in Bockhorst die Fotografin Gabriele Greinus, geb. 21. März 1960, aus Spenge. Die beiden haben vier Kinder: Max Henry, geb. 18. März 1988, Lutz Viktor und Lisa Karolin, geb. 19. April 1990 und Paula Marleen, geb. 23. März 1994. Joachim Kummrow lebt mit seiner Familie im eigenen Haus in Halle/Westfalen.

 

Alle vorangegangenen Texte, die die Zeit ab 1906 beschreiben, wurden recherchiert und geschrieben von Joachim Kummrow mit Rückgriff auf die Asmus’sche Chronik und fortgeführt bis in das Jahr 1997 mit Unterstützung von Fritz Kummrow sen., Werner Kummrow und Hans Kummrow. Teilweise aktualisiert 2015.

Warum die Kummrows am Teutoburger Wald leben

So man es denn rückblickend auf die Wirren der jüngeren deutschen Geschichte als Glück empfindet, nach dem Krieg in den Westen Deutschlands verschlagen worden zu sein, so muss die Familie Kummrow einem Mann dankbar sein: Ludwig Klack (1912 bis 1988) aus Versmold. Denn er ist – auch wenn es ihm wahrscheinlich nie so recht bewusst geworden ist – dafür verantwortlich, dass die Kummrows am Teutoburger Wald ihre zweite Heimat gefunden haben.

Und das kam so: m Zweiten Weltkrieg, irgendwo in Oberitalien: Dort lernte Kummrows Nachbarssohn Friedrich Varchmin einen Kameraden, eben jenen Ludwig Klack, näher kennen. Beide tauschten die Adressen aus und versprachen sich, einander zu helfen, wenn man Probleme habe, in die Heimat zurückzukehren. Fritz Varchmin, der sich in den letzten Kriegstagen irgendwo zwischen den Fronten in Österreich wiederfand, suchte schnell das Weite. In ein Übergangslager in Nürnberg ließ er sich einschleusen und stand kurze Zeit später mit echten Papieren als Entlassener auf der Straße.

Doch wohin? Da fiel ihm sein Kamerad Ludwig ein, der ihm die Adresse seines elterlichen Hofes in Siedinghausen (bei Versmold) zugesteckt hatte. So stand denn Friedrich Varchmin im Sommer des Jahres 1945 vor dem Deelentür am Helleweg. Ludwig Klack war noch nicht zurück. Aber seine Schwägerin Magdalene nahm den Fremden auf, er fand Quartier zwischen einer niederschlesischen und einer ostpreußischen Flüchtlingsfamilie.

Magdalene Klack erinnert sich 1997: “Ich sehe den Fritz noch wie heute am Frühstückstisch sitzen, den Kopf ganz gesenkt über seiner Haferflockensuppe. Der hatte ganz viel Heimweh nach seiner Familie.” Wenige Monate später kam Varchmin unter auf dem Windauschen Hof in Siedinghausen, beim Bauern Karl Seuster. Und im September 1946 konnte er endlich seine Frau Lotte, seine Söhne Lothar und Harry und seine Tochter Charlotte wieder in die Arme schließen.

Da waren die Weichen für die Zukunft der Familie Kummrow bereits gestellt. Denn Ostern 1946 besuchte Fritz Kummrow seinen “Nachbarn” Friedrich Varchmin in Siedinghausen. Da Fritz Kummrow nicht länger unter Tage arbeiten wollte, blieb er einfach. Karl Seuster ließ seine Beziehungen spielen und brachte den zweiten Gast aus Zwilipp auf dem Hof seines Gemeinderatskollegen Rudolf Frieling unter. Als Fritz Kummrow dort heimisch geworden war, holte er seine Brüder Hans und Werner wie auch seinen Vater Paul nach.

Lotte Varchmin, einst Organistin in Zwilipp, starb 1974 im Alter von 69 Jahren in Steinhagen. Ihr Mann Fritz, der von 1948 bis zu seiner Pensionierung für die britischen Streitkräfte in Bielefeld als Autoschlosser gearbeitet hatte, wurde 83 Jahre alt. Er starb 1987. Sein Sohn Lothar lebt noch heute mit seiner Familie an der Ringstraße in Steinhagen. Und nach wie vor pflegen die Kummrows und die Varchmins die einstige Nachbarschaft, die sie auch in der Fremde wieder zusammengeführt hat.

Recherchiert und notiert von Joachim Kummrow mit freundlicher Unterstützung von Lothar Varchmin aus Steinhagen und Magdalene Klack aus dem Versmolder Ortsteil Siedinghausen.

Woher der Name Kummrow kommt

Innerhalb des Familienkreises fand sich keine überlieferte Deutung in Bezug auf die Herkunft des Familiennamens Kummrow. In solchen Fällen hilft die Gesellschaft für Deutsche Sprache in Wiesbaden. Ihr im Spätsommer 1997 eingeholtes Gutachten liest sich so: “Beim Namen Kummrow handelt es sich um einen Familiennamen, der auf die Herkunft aus einem gleichnamigen Ort deutet. Sieben Orte namens Kummerow konnten nachgewiesen werden: Im Kreis Beeskow-Storkow bei Berlin, zwei nahe dem gleichnamigen See in Neubrandenburg, in den Kreisen Demmin und Randow sowie einen im Kreis Franzburg bei Stralsund, einen bei Szczecin (Stettin), zwei Orte bei Koszalin (Köslin) im Kreis Resko (Regenwald) in Pommern. Die drei letztgenannten befinden sich auf heute polnischem Territorium.

Sie haben uns mitgeteilt, dass ihre Familie ursprünglich aus dem Kreis Kolberg-Körlin, also aus der Nähe des heutigen Kolbrzeg (Kolberg) stammt. Somit würde am ehesten der polnische Ort Komorowo (Kummerow) bei Köslin an der Rega in Frage kommen. Die von ihnen genannten Orte Zwilipp (heute Swielubie), Quetzin (heute Kukinia), Körlin (Karlino) und der angenommene Herkunftsort liegen dicht beieinander zwischen den Flüssen Rega und Persante (Parseta).

Alle sieben genannten Ortsnamen Kummerow mit ihren slawischen Schreibungen Komorowe, Komorow, Kummerowe und Cummorow (im Polnischen), Komorov, Komorow und Kummerow(e) (im Sorbischen) gehen auf das slawische “komorz”, gleich “Mücke” (polnisch und niedersorbisch “komor”) zurück und lassen sich als “Mückenort” beziehungsweise “Ort, wo es viele Mücken gibt”, aber auch als “Ort eines Komor” (Komor als Personenname) übersetzen.

Viel ist das nicht, was die Sprachherkunftsforscher herausgefunden haben. Aber auch besser als nichts, freut sich der Autor und graust sich vor lästigem Insektengetier.

Recherchiert und notiert von Joachim Kummrow im Spätsommer 1997.

Zwilipps frühe Dorfgeschichte

Ein Kirchdorf mit 287 Einwohnern, in der Nähe von Degow, um das Jahr 1159 auch Suelube, Swelube geschrieben, zu dem die Dörfer Bartin und Lustebuhr eingepfarrt sind. Wie viele Ortschaften, so war auch Zwilipp Eigentum des Jungfrauenklosters zu Kolberg gewesen. Wann es das geworden ist, ist ungewiß. Es gehörte mit Pobloth zusammen zu der ersten Ausstattung des Prämonstratenserklosters zu Usedom und wurde diesem 1159 mit dem Fähr- und Brückenzoll auf der Persante bestätigt. Die weite Entfernung jedoch erschwerte den Mönchen die Pflege des verwahrlosten und wüst liegenden Dorfes. Sie überließen es deshalb dem Pommernherzog Kasimir für eine jährliche Pacht von 12 Mark, nach seinem Tode sollte es an das Kloster zurückfallen. Auch später scheinen die Mönche das Dorf nicht selbst bewirtschaftet zu haben.

Im Jahr 1318 finden wir es im Lehnbesitz Hennings von Blankenburg und seines Sohnes Anselm und der Gebrüder Henning und Adolf Greifenberg. Anselm Blankenburg verkaufte das Dorf im Jahre 1320 an seinen Schwiegersohn, den Ritter Peter von Nuenburg, welcher 1323 das Gut für 900 Mark an den Kösliner Bürger Conrad Wilke überließ. Die Schwierigkeit, die geringen Einnahmen des entlegenen Ortes beizutreiben, bestimmten das Usedomer Kloster, sich desselben ganz zu entäußern.

Conrad Wilke, der es bis 1327 als Vasall des Abtes von Usedom besaß, kaufte in dem Jahre die Salzleistung und seine letzten Rechte auf Fähre und Mühle für 60 Mark ab. Im Jahre 1336 sind zwei Kolberger Bürger Besitzer des Dorfes, welche in diesem Jahre von jedem Anspruch, den der Knappe Arnold Ramel nach Erbrecht erheben konnte, von dem Bischof Friedrich für eine Zahlung von 25 Mark reinen Silbers an diesen befreit werden.

Im Jahre 1422 war Zwilipp schon Besitz des Kolberger Klosters. Die Fähre, deren Zoll einst Eigentum des Kolberger Jungfrauenklosters war, und woselbst die sogenannte Fährbrücke über die Persante führt, besteht aus zwei Fährkrügen, wo nach einer frühen Verfassung das Fährgeld bezahlt wurde, von dessen Erhebung jedoch die vier adeligen Dörfer Lustebuhr, Peterfitz, Klaptow und Lübchow befreit waren.

Nach dem siebenjährigen Kriege wurde auf der Feldmark von Zwilipp an der Fähre auf landesherrliche Kosten eine Ziegelei angelegt, die aber nach einigen Jahren wieder einging, weil sie sich nicht rentierte.

Die Kirche ist alt. Zu erwähnen ist ein Ölgemälde: Christus am Kreuz, darunter der Stifter mit seiner Familie, wahrscheinlich um 1640 entstanden. Von den Glocken trägt die älteste keine Inschrift, die jüngere ist 1805 in Kolberg gegossen.

Quelle unbekannt, der Sprache nach um 1900 verfasst.

Geschichte(n) aus Zwilipp

Der Ort Zwilipp wurde schon 1159 als Schenkung des Herzogs Ratibor – seine Gemahlin hieß Pribislanw – an das Kloster Grobe auf Usedom genannt. So ist Zwilipp eins der ältesten Dörfer des Kreises (Kolberg). Nach der Erhebung Preußens zum Königreich kauften sich die Zwilipper Bauern (da der damalige König Friedrich II. viel Geld brauchte) mit 400 Talern frei und brauchten somit für den Amtmann in Kolberg-Altstadt keine Spanndienste mehr zu leisten.

Im Zeitraum von 1644 bis 1726 wirkten als Pastoren Matthias Höring und Heinrich Wüstenberg. Die Pastoren waren damals die Kulturvermittler auf den Dörfern. Sie hielten auf fleißigen Kirchenbesuch und gute fromme Sitten und Ordnung.

Als Verwalter des Dorfes galt der Königliche Amtmann in (Kolberg-)Altstadt, dem der Dorfschulze und zwei Gerichtsmänner, heute Schöffen genannt, jederzeit zur Hand sein mussten. Einen kleinen Blick in die damalige Zeit gibt uns ein Bericht aus einer Urkunde vom Jahre 1726 aus dem preußischen Staatsarchiv Berlin. Da heißt es, Zwilipp habe 13 Vollbauern, einen Kossäten, und den Schneider David Rackow. Instleute seien es im Jahre 1726 sechs Ehepaare und zwei ledige Frauen.

Zur Schmiede mussten die Bauern anfangs noch nach Kolberg, die Mühle war in Bogenthin, ein Krug war nicht im Ort; es musste der Reihe nach Amtsbier gebraut werden. In der Notzeit des Siebenjährigen Krieges belagerten die Russen zweimal vergeblich die Festung Kolberg, und zwar 1758 und 1760. Zum dritten Male kamen sie 1761 mit einem großen Heer und zwangen die Festung Kolberg durch Aushungern zur Übergabe. In dieser Zeit stieg die Not in unserer Gegend auf das Höchste. Sie kamen auch nach Zwilipp: Die Zwilipper Bauern mussten alles Vieh und Getreide, was sie hatten, hergeben. Aber es blieben wenigstens die Gebäude verschont. Dagegen wurden die Dörfer Damgard, Wobrow, Necknin, Bullenwinkel und Tramm vollständig eingeäschert.

Es war große Not im Lande, dazu herrschte im Winter 1761 auf 1762 grimmige Kälte, die selbst die Russen eine “sibirische Kälte” nannten. Von der Hungersnot, der Kälte und den Seuchen wurden viele Menschen dahingerafft. In Zernin blieben von 18 Bauern nur sechs und von acht Kossäten nur noch vier übrig, in Bogenthin von neun Bauern nur sechs. In dem völlig zerstörten Damgard überlebten von neun Bauern drei, in Tramm von sechs Bauern drei und von acht Kossäten vier. In dieser Zeit starben in der Zerniner Gemeinde 328 Bürger, das war mehr als die Hälfte der Einwohner. Wie viele Menschen damals in Zwilipp gestorben sind, ist nicht festzustellen, da alle Kirchenbücher verbrannt sind. Der Zerniner Pastor Felix Müller mußte von Zernin, wo der russische Oberbefehlshaber Romanzoff sein Hauptquartier hatte, nach Zwilipp flüchten, wo damals gerade kein Pastor war. Der Russengeneral gab Pastor Müller dann die Erlaubnis, in Zwilipp zu predigen.

Durch das Wirken von Pastor Müller und die Güte des Russengenerals ist Zwilipp leichter davongekommen. Aus der Generalverpachtakte des Berliner Staatsarchivs heißt es 1762, “das Dorf Zwilipp ist in ziemlicher Verfassung und die Gebäude auch in gutem Zustand. Die seit dem Kriege sehr schwachen Bauern haben sich dadurch geholfen, daß sie auf ihren Feldern Mergel entdeckten und damit düngten. Sie haben dadurch gutes Korn- und Gerstenland erhalten und konnten deshalb alle Präsente (Steuern und Abgaben) ohne Reste entrichten.”

Die Notzeit kehrte noch einmal in den Jahren 1770 bis 1774 zurück. Kartoffeln gab es wenig, das Getreide verfaulte auf den Feldern und es war kaum etwas zum Leben da. Auf dem Hof Nr. 3, heute Vaßholz, wohnte der Bauer Boneß. Er konnte seinen Besitz nicht halten. So war es auch auf dem Hof Nr. 8, Maler Berg. Ein Vaßholz wurde abgesetzt, Bauernsohn Peter Witt aus Jassde wurde zweimal mit Gewalt angesetzt und floh jedoch. Sein Nachbar Schwarze aus Leikow verließ auch den Besitz und ging heimlich aus dem Land. Dann wurde ein Hans Schwerdtfeger mit dem Hof belehnt. Seine Nachkommen waren in fünf Generationen auf dem Hof und zwar bis 1911.

Im Jahre 1807 kamen die Franzosen nach längerer Friedenszeit nach Zwilipp. Auf Befehl des Kolberger Kommandanten mußten die Zwilipper die vor ein paar Jahren neu erbaute Fährbrücke abbrennen. Die Franzosen kamen am Lusteburer Ufer an und hatten nach kurzer Zeit wieder einen Übergang fertig, indem sie Scheunentore nahmen und sie über die Pfahlrümpfe legten. Sie zogen durch Zwilipp weiter zu ihrem Lager auf dem Trammer Feld. 1812 zogen die Franzosen nach Rußland. Durch Zwilipp kamen sie allerdings nicht.

Auch in dieser Zeit war ein großer Mangel an fast allem. Der Winter 1812/1813 war nicht nur in Rußland sehr kalt, auch in Preußen. Die elenden Reste der französischen Armeen, die in einem grauenerregendem Zustand aus Rußland zurückkamen, regten in Preußen den Sinn auf Befreiung an. Aus dem Staatsarchiv von Berlin geht hervor, daß Zwilipp, das damals 150 Seelen zählte, 17 Freiheitskrieger stellte.

Um 1840 waren die Lebensverhältnisse einfach und schlicht. Sie bauten viel Raps an wegen des Öls, trieben Bienenzucht und hielten viele Schafe. Die Speisen waren sehr kräftig. Bei Hochzeiten kam als Nachspeise dicke Buchweizengrütze, mit Zimt und Zucker bestreut, auf den Mittagstisch. In der Mitte lag ein großer Kloß Butter. Der alte Pastor Pirelius pflegte dann stets zu sagen, “Wenn alle Berge Butter wären und alle Täler Grützen und käme dann ein Sonnenschein, flösse die Butter in die Grütze hinein. Das müßte dann ein gutes Essen sein”.

Überliefert von Heinz-Herbert Ponick, präsentiert beim 1. Zwilippertreffen am 22. Mai 1982 in Bielefeld.

Das Dorf Zwilipp 1937

Im Jahr 1937 zählte das dem Amt Degow zugehörige Dorf Zwilipp 380 Einwohner, die in 71 Haushalten lebten. Die Postanschrift hieß “Zwilipp über Kolberg (Ostseebad)” und der einzige öffentliche Fernsprecher war in der Poststelle, die die Organistin Charlotte Varchmin in Zwilipp führte. Sie hatte mit dem Anschluß “Degow Nr. 09” auch einen der erst wenigen Telefone in dem Dorf. Neben Charlotte Varchmin, geb. Berg, die später zusammen mit ihrem Mann Fritz und den Kindern in Steinhagen (Westfalen) lebte, gab es auch wichtige Männer in Zwilipp: Bürgermeister war Hermann Baller. Auch er hatte Telefon, den Anschluß “Degow 59”. Das dritte Telefon im Dorf besaß Johann Rackow, er hatte den Anschluß “Degow 58”. Zu den wichtigsten Männern des Jahres 1937 im Dorf zählte auch Emil Rackow. Der war Ortsbauernführer, Schiedsmann und nicht zuletzt Blockleiter der NSDAP. Für die Bildung im Ort war Lehrer Max Michaelis zuständig und zum Schulverband gehörte auch noch die Gutsschule Pustar, wo Walter Goldbeck als Lehrer seines Amtes waltete.

Aus derselben Quelle ist uns auch eine Übersicht über die größten Höfe überliefert. So zählte Ernst Nitz 109 Hektar sein eigen, davon waren 70 Hektar Acker, 9 Hektar Wiesen, 1 Hektar Weide und 25 Hektar Holzungen (Wald). Ferner zählten 3 Hektar Umland (Hoffläche und Wege) sowie 1 Hektar Wasserfläche zu dem Besitz. Die Statistik nennt als Tierbestand des Hofes Nitz 6 Pferde (so viele hatten nur noch Albert Held, Johann Rackow und Helmuth Scharping. Sowie dazu 41 Stück Rindvieh, davon 18 Milchkühe, 71 Schafe und 64 Schweine. Der Wert des größten Zwilipper Hofes, des Anwesens Nitz, wurde mit 56.200 Reichsmark beziffert, Den zweitgrößten Hof besaß Else Braasch (79 Hektar), Johann Rackow (58 Hektar), Albert Held (49) und Karl Henke (48 Hektar) folgten. Im Vergleich dazu die Größe des benachbarten Gutes Pustar: 555 Hektar.

Als erwachsene Einwohner von Zwilipp wurden 1937 aufgelistet:

  • Baller, Berta, Altsitzerin
  • Baller, Friedbert, Arbeiter
  • Baller, Hermann, Bauer und Bürgermeister, 48 ha
  • Baller, Otto, Deputant
  • Baller Siegfried, landwirtschaftl. Arbeiter
  • Benz, Erich, Schmied, 2ha
  • Berg, Friedrich, Landwirt, 2 ha
  • Bohlmann, Otto, Bauer, 27 ha
  • Block, Willi, Arbeiter
  • Braasch, Alfred
  • Braasch, Else, Bäuerin
  • Braasch, Friedbert, Arbeiter
  • Braasch. Max, Bauer, 21 ha
  • Braasch, Paula
  • Braasch, Reinhold
  • Dummer, Emil, Arbeiter
  • Dummer, Emil, Hirte
  • Dummer, Hermann, Arbeiter
  • Dummer, Hermann, Rentenempfänger, 2 ha
  • Fischer, Agate
  • Fischer, Gerhard, Deputant
  • Fiß, Albert, Arbeiter
  • Fiß, Albert, Schuhmacher
  • Fiß, Helene, Witwe, 2 ha
  • Fiß, Marie, Witwe
  • Fiß, Marta, Hausgehilfin
  • Fiß, Robert, landwirtschaftl. Arbeiter
  • Gehrt, Cecilie
  • Gehrt, Gertrud
  • Gehrt, Heinrich
  • Gutbrodt, Artur, Hirte
  • Heiß, Gertrud, Hausmädchen
  • Heldt, Albert, Bauer, 50 ha
  • Heldt, Artur
  • Heldt, Otto
  • Hellwig, Kurt, Deputant
  • Hellwig, Leonhard, Rentenempfänger
  • Henke, Albert, Landwirt, 6 ha
  • Henke, Else
  • Henke, Franz, Arbeiter
  • Henke, Hedwig
  • Henke, Herbert
  • Henke, Karl, Bauer, 48 ha
  • Henke, Otto, Rentner
  • Holz, Frieda, Hausangestellte
  • Käding, Bernhard, landwirtschaftl. Arbeiter
  • Klawitter, Heinrich, landwirtschaftl. Arbeiter
  • Klawitter, Paul, Deputant
  • Kummrow, Gustav
  • Kummrow, Heinrich, Rentenempfänger
  • Kummrow, Paul, Landwirt, 9 ha
  • Ledebuhr, Emil, landwirtschaftl. Arbeiter
  • Lüdtke, Paul, Arbeiter
  • Michaelis, Max, Lehrer
  • Müller, Willi, landwirtschaftl. Arbeiter
  • Neumann, Albert, Rentner
  • Nitz, Ernst, Bauer, 109 Hektar
  • Noll, Heinrich, landwirtschaftl. Arbeiter
  • Ott, Albert, Arbeiter
  • Ott, Emil, Arbeiter
  • Ott, Johannes, Rentenempfänger
  • Ott, Willi, Arbeiter
  • Peglow, Anna, Arbeiterin
  • Peglow, Emil, Deputant
  • Pittelkow, Ida, Arbeiterin
  • Ponick, Siegfried, Bauer, 44 ha
  • Rackow, Elfriede
  • Rackow, Emil, Bauer, 28 ha
  • Rackow, Grete
  • Rackow, Gustav, Altsitzer
  • Rackow, Gustav, Arbeiter
  • Rackow, Helene
  • Rackow, Johann, Bauer, 59 ha
  • Rackow, Margarete
  • Rackow, Ulrike
  • Radmer, Werner, Bauer, 45 ha
  • Reinke, Walter, Landwirt
  • Reinke, Willi, Arbeiter
  • Scharping, Franz, Altsitzer
  • Scharping, Helmut, Bauer, 39 ha
  • Schmidt, Bernhard, Arbeiter
  • Schmidt, Frieda, Hausgehilfin
  • Schumacher, Hermann, Tischler
  • Schumacher, Otto, Tischler, 2 ha
  • Strelow, Willi, Arbeiter
  • Strelow, Otto, Deputant
  • Strespnik, Josef, landwirtschaftl. Gehilfe
  • Vahl, Ernst, landwirtschaftl. Arbeiter
  • Vahl, Frieda, Hausgehilfin
  • Vahl, Richard, Rentenempfänger
  • Vahl, Willi, Deputant
  • Varchmin, Albert, Gastwirt, 5 ha
  • Varchmin, Albert, Landwirt
  • Varchmin, Charlotte, Organistin
  • Varchmin, Eugen, Arbeiter
  • Varchmin, Franz, Musiker
  • Varchmin, Fritz, Arbeiter
  • Vaßholz, Hermann, Bauer, 33 ha
  • Venzke, August, Rentenempfänger
  • Venzke, Kurt, Hofgänger
  • Vollmer, Ernst, Rentenempfänger
  • Weiher, Anna, Wirtin
  • Wilhelm, Auguste, Rentenempfängerin
  • Wilhelm, Paul, Arbeiter
  • Wolter, Paul, Stellmacher, 1 ha

Und die Statistik des Jahres 1937 verzeichnete neben den Bauern noch drei Gewerbetreibende: die Gastwirtschaft von Albert Varchmin, die Schmiede von Erich Benz und die Tischlerei von Otto Schumacher. Zwilipp gehörte vor dem II. Weltkrieg zum Amtsbezirk Altstadt, wo Theodor Braasch aus Bogenthin Amtsvorsteher war. Die Polizei gab es in Gestalt von Gendarmerie-Meister Schütt in Degow, und für die Aburteilung war das Kolberger Amtsgericht zuständig. Anton Neitzel aus Zernin kümmerte sich als Standesbeamter um die Zwilipper Belange.

Von Joachim Kummrow zusammengefaßt aus dem “Einwohnerbuch für den Landkreis Kolberg-Körlin des Jahres 1932” aus 1937 und dem “Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern, 9. Auflage 1939, aus der Reihe Niekammer’s Landwirtschaftliche Güteradreßbücher Band I”, überliefert von Lothar Varchmin aus Steinhagen.(Westf.). Querverweis: Im Bilderteil dieses Buches findet sich eine Dorfkarte aus dem gleichen Jahr, von Fritz Kummrow ergänzt um die Hausnummern und die Bewohner der einzelnen Höfe.

Die Haushalte im Zwilipp um 1937

Fritz Kummrow sen. hat in 1997 aus der Erinnerung aufgeschrieben, welche Familie in welchem Haus gewohnt hat.

Nr.1: Bürgermeister Hermann Baller mit Frau und Bruder Siegfried. Im Tagelöhnerhaus des Hofes wohnte sein weiterer Bruder Otto Baller mit seiner Frau und den Kindern Günther, Edith, Ursula und Bruno sowie Emil Ott und seine Frau mit ihren Kindern. Ein Sohn hieß Alfred.

Nr.2: Auf diesem Hof wohnte Ortsbauernführer Emil Rackow mit seiner Frau Martha und den Kindern Eckart, Angelika und Esther, sein Bruder Gustav und sein Vater Gustav, vormals Bürgermeister und Freund unseres Großvaters Heinrich Kummrow. “Gustav Rackow, der ursprünglich nicht Bauer sondern Lehrer werden wollte, war auch unser Freund. Er kam mit uns zum Kühehüten, beriet uns beim Angeln und beim Krückstöcke biegen, Gustav Rackow sen. Soll von den Russen und Polen sehr mißhandelt worden sein”, erinnert sich Fritz Kummrow sen.

Nr.3: Otto Bohlmann mit Frau und Sohn Erwin.

Zwilipp Nr. 4: Hermann Vahsholz mit Frau Meta und den Kindern Inge, Asta und Martin. Hermann Vahsholz besaß eines der ersten Autos im Ort, einen “Adler”.

Nr.5: Werner Radmer mit Frau und den Kindern Werner, Manfred, Hagen und zwei Töchtern. Radmer fuhr damals bereits einen Opel.

Nr.6: Albert Held mit Frau, eine verwitwete Kummrow, mit ihrer Schwester Agathe. Die Kinder: Gustav Kummrow, Siegfried, Artur und Otto Held. Von diesem Hof und dem nachfolgend genannten Hof Nr. 7 stammen die Kummrows ab.

Nr.7: Franz Scharping mit seiner Frau, einer geborenen Kummrow, mit ihrer Schwester Martha, die häufig mit Fritz Kummrows Brüdern Hans und Heinrich spazieren, ging, als diese noch Kleinkinder waren. Franz Scharpings Kinder hießen Helmut und Hans.

Nr.8: Das war der sogenannte “Pasterhoff”. Hier wohnte bis etwa 1936 Pastor Hermann Adam mit seiner Frau und deren Schwester Fräulein Backe. Die Adams hatten einen Sohn, Ernst Adam. Pastor Adam ging in die Frühpension und baute sich in Bad Salzuflen ein Haus. Er hatte Differenzen mit dem Kirchenwart als es um die Abstimmung ging, ob die Gemeinde zu den Deutschen Christen oder zur Bekennenden Kirche gehören sollte. Pastor Adam wollte zur Bekennenden Kirche und er wurde von den Deutschen Christen im Ort überstimmt. “Ich kenne den Streit von beiden Seiten, einmal von Adam selbst, einmal von seinem Gegner Hermanns Vahsholz”, erinnert sich Fritz Kummrow. Von dem Ackerland des Pasterhofes hatte Paul Kummrow bis 1936 15 Morgen gepachtet. Danach wurde Friedbert Baller Pächter des Pastorhofes und wohnte dort mit seiner Frau Frieda und den Kindern Doraliese und Heinz. In dem großen Haus wohnte damals auch noch Franz Henke mit seiner Frau.

Nr.9: Max Braasch mit Frau Olga und vier Töchtern. Drei davon starben zwischen dem 20. Und dem 30. Lebensjahr an Schwindsucht, weitere vier waren bereits im Kleinstkindalter verstorben.

Nr.10: Kirche mit Pfarrerswitwenhaus; hier wohnten Reinhard Buntrock mit seiner Frau und den Kindern Gisela und Helmut. Und es wohnte darin die Kirchendienerin Frau Pittelkow, mit der ich häufig die Glocken geläutet habe.

Nr.11: Hier lebte Karl Henke mit seiner Frau und den Kindern Waltraud und Erdmann sowie die Geschwister des Hausherrn, Else und Otto. Otto war behindert und wurde von Else Henke betreut.

Nr.12: Dies war der Hof Schwerdfeger-Gehrt. Das Land wurde nach der Heirat von Ernst Nitz und Frau Gehrt mit dem Nitz’schen Land zusammengelegt. Maler Friedrich Berg, aus Westpreußen stammend, kaufte nach dem I. Weltkrieg die Gebäude und wohnte dort mit seiner Frau und Tochter Charlotte, die später Fritz Varchmin heiratete. Charlotte Varchmin hatte die Poststelle und war Organistin in der Kirche. “Ich habe im Alter von 12 bis 14 Jahren oft den Blasebalg der Orgel getreten”, erinnert sich Fritz Kummrow sen.

Nr.13: Das war die Schule mit dem Lehrerhaus. Es wurde zuletzt bewohnt von Lehrer Max Michaelis mit seiner Frau Emmi und den Kindern Hans und Werner. “Michaelis war ein sehr strenger Lehrer”, notiert der Chronist.

Nr.14: Hier lebten Hermann Dummer sen. mit seiner Frau und ihrem Sohn Hermann jun. sowie dessen Familie, zu der die Kinder Edith, Ilse und Alfred gehörten. Außerdem ihr Onkel Emil Dummer, der aus Amerika zurückgekehrt war.

Nr.15: Dies war der Hof von Paul Kummrow. Er wohnte dort mit seiner Frau Martha und den Söhnen Martin, Fritz, Paul, Werner, Heinrich und Hans.

Nr.16: Hier lebte Otto Schumacher mit seiner Frau Frieda und den Kindern Heinrich und Olga sowie Großvater Hermann Schumacher. Im Schumacherschen Hause war auch die Tischlerei des Ortes.

Nr.17: Dieses Haus gehörte der Gemeinde, darin wohnte Schuhmacher Alfred Fiß mit seiner Frau ebenso wie Nachtwächter Treptow mit seiner Frau.

Nr.18: Dies war das Spritzenhaus der Zwilipper Feuerwehr.

Nr.19: Dieser Hof wurde bewohnt von Ernst Nitz und seiner Frau, einer geborenen Baller, sowie den Kindern Heinrich, Lotte, Trude, Ilse und Cäcilie – die den Nachnamen Gehrt trugen sowie den Kindern Erich, Hans, Sophie, Edith und Adelheid, die den Nachnamen Nitz trugen.

Nr.20: Das war die Gastwirtschaft von Albert Varchmin und seiner Frau. In dem Hause lebten zudem noch Sohn Albert mit seiner Frau Trude und den Kindern Ulrich und Horst.

Nr.21: Dieses Haus war die Stellmacherei von Paul Wolter, bewohnt von ihm und seiner Frau sowie den Kindern Rudolf und Irmgard. Wolter war Ortsgruppenführer der NSDAP “und der einzige überzeugte Nazi im Dorf”, erinnert sich Fritz Kummrow sen.

Nr.22: Dies war der Hof von Else Braasch, den sie mit Sohn Reinhold sowie Sohn Friedbert und dessen Frau Ilse und deren Kindern bewirtschaftete.

Nr.23: Unter dieser Adresse wohnten drei Parteien: Hans, Frieda, Grete, Ulrike, Elisabeth, und Helene (?) sowie Neffe Rolf Rackow. Helene war geistig behindert. Emil Peglow arbeitete als Tagelöhner und lebte dort mit seiner Frau und den Kindern Erich, Ilse, Martin, Gerda und Herbert. Außerdem wohnte in dem Haus Anna Peglow, die die Schule putzte und heizte.

Nr.24: gehörte Siegfried Ponick und seiner Frau Martha. Ihre Kinder hießen Anneliese, Siegfried und Heinz Herbert.

Nr.25: wurde bewohnt von Helene Fiß und ihren Söhnen Albert und Robert.

Nr.26: Hier wohnten Maria Fiß und die Familie Gustke.

Nr.27: Dieses Haus war die Schmiede von Erich Benz. Dort wohnte er mit Frau Lotte, geb. Varchmin, sowie den Kindern Ewald, Walter und Gertrud. An der Persante-Fähre – etwas ab vom Dorfe – wohnte die Familie von Albert Henke.

Lesen Sie hierzu auch die Abschnitte Siedlung und Bevölkerungsentwicklung und Strukturen aus dem Kreis Kolberg-Buch.

Das Dorf Zwilipp 1997

Zwilipp heißt heute Swielubie und ist ein typisches nordwestpolnisches Dorf. Es liegt 15 Kilometer von Kolobrzeg (Kolberg) und Ostsee und ist eingemeindet nach Dygowo (Degow). 120 Menschen leben heute in Swielubie. 21 Gebäude sind bewohnt. Zwei Häuser stehen leer; eines steht zum Verkauf, in dem zweiten ist ein Handwerksbetrieb untergekommen.

Die Kirche, seit dem Krieg verwahrlost, wurde im Jahr 1990 innen wie außen restauriert und dient jetzt der katholischen Gemeinde von Swielubie als vielbesuchtes, schmuckes Gotteshaus. Der einstige Friedhof rund um die Dorfkirche ist einem gepflegten Rasen gewichen.

Seitdem der Gasthof Varchmin in den ersten Nachkriegsjahren niedergebrannt ist, gibt es kein Gasthaus mehr in Swielubie. Dafür aber seit kurzem einen kleinen Kiosk vis à vis der Kirche (zum alten Turnplatz), in dem die Bewohner dieses und jenes kaufen und an dem sie sich des abends auf ein Bier treffen.

Die Mehrheit der Gebäude stammt noch aus der Zeit vor 1945, Tafeln mit den Initialen ihrer Erbauer zeugen noch heute davon. Während viele Wohnhäuser in den Nachkriegswirren niedergebrannt wurden, um die Bauern in die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften zu zwingen, dienen heute ehemalige Kötterhäuser als Wohnungen. Oder Ställe wurden umgebaut.

Die Genossenschaften sind mittlerweile aufgelöst und viele der einstigen Bauern versuchen, ihre Höfe wieder zu neuem Leben zu erwecken. Das gilt auch für den einst Kummrowschen Hof, der seit der Vertreibung der Familie Rozek gehört. Sohn Janusz, der zusammen mit seinem Vater den Hof weiterführen will, klagt: “Die Rentabilität der Landwirtschaft ist gering und ich kann mir nur die laufenden Reparaturen leisten”. So müssen Pläne, den Hof wieder zu alter Blüte zu bringen, noch ein paar Jahre auf ihre Realisierung warten und werden sicherlich die Familie Rozek noch viel Schweiß kosten.

Wie der Hof mit der Adresse Swielubie 18 so sehen auch die Nachbaranwesen aus: Die großen Wirtschaftsgebäude weisen auf einst bedeutende Besitzungen hin. Doch fast alle Gebäude sind verfallen, da die Bauern als Mitglieder der Genossenschaften nicht genug Geld verdienten, die Gebäude zu unterhalten.

Die Schule hat schon lange keine Kinderscharen mehr gesehen und viele junge Menschen aus Swielubie sind ins 14 Kilometer entfernte Kolobrzeg und andere Städte gezogen, weil sie dort Arbeit finden und weil es dort sicherlich mehr zu erleben gibt.

Die Art der Landbewirtschaftung – das Zusammenlegen von leicht mit großen Maschinen beackerbaren Flächen – hat dafür gesorgt, daß alles was unrentabel zu bewirtschaften war, an die Natur zurückfiel. So hat sich rund um Swielubie, vor allem entlang der Persante, die Natur viele Refugien erobert und einen dichten Gürtel um den Ort gelegt.

Große, uralte Eichen im Dorfkern, ungepflastert gebliebene Dorf- und Feldwege, Mauern und Zäune, die sich unter Hecken oder dichtem Buschwerk verstecken, bieten dem heutigen Besucher viele Möglichkeiten, den einstigen Glanz des Dorfes Zwilipp zu entdecken.

Die Familie Rozek hat in den zurückliegenden Jahren – zuletzt 1995 – die Besucher aus Deutschland stets sehr herzlich empfangen, gerne Dorf und Hof gezeigt und die Gäste auch reich bewirtet. Eine Verständigung war dabei dank dolmetschenden polnischen Taxifahrern möglich. Es ist an uns, ob uns die Türen zum Hof unserer Urahnen künftig noch besuchsweise offen stehen: Ihre Adresse ist Janusz Rozek, Swielubie 18, PL 78-113 Dygowo, woj. Koszalin. Die Telefondurchwahl von Deutschland aus ist 0048-94-3584016. Kenntnisse der polnischen Sprache sind jedoch zwingend nötig!

Das Dorf Swielubie wurde im August 1997 beschrieben von Janusz Roszek, dem Sohn und Nachfolger des Bauern, der seit 1945 auf dem ehemaligen Hof Kummrow 14 Kilometer südlich von Kolobrzeg in Polen lebt. Und sein Bericht wurde von Joachim Kummrow ergänzt um Erinnerungen an den letzten Besuch im September 1995.

In Memoriam: Ferdinand Asmus

Ferdinand Asmus, geboren am 22. April 1859 als Sohn eines aus dem Schleswig-Holsteinischen stammenden Bauerngeschlecht in Schönebeck, Kreis Saatzig, war Dorflehrer in Zwilipp über 34 Jahre: von 1890 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1924.

Bevor er in Zwilipp Nachfolger seines Schwiegervaters, des Lehrers Julius Heyer, wurde, hatte er bereits neun Jahre Erfahrung sammeln können, erst in Zülkenhagen (Kreis Stettin), darauf sechs Jahre im nahen Warnin, Kreis Köslin.

Die Kolberger Zeitung vom 22. April 1939 beschreibt Asmus’ Lebenswerk in einer Laudatio zu seinem 80. Geburtstag so: “In diesem Orte (Zwilipp) hatte sich – durch seine Abgelegenheit – noch viel altes Brauchtum erhalten. Mit großem Fleiß und Interesse begann nun der junge Lehrer, dieses alte Kulturgut aufzuzeichnen; er sammelte Sagen, Erzählungen, Sitte, Brauch und Aberglaube bei Geburt, Taufe, Trauungen, Tod und Begräbnis. Ferner Volkslieder, Kinderspielweisen. Schon 1893 wurde Asmus Mitarbeiter der “Blätter für pommersche Volkskunde”; 1898 gab er mit Prof. D. Knop die ‘Sagen und Erzählungen aus dem Kreise Kolberg’ heraus, später mit demselben Verfasser das Buch ‘Kolberger Volkshumor’.

Auch die plattdeutsche Sprache in ihren originellen Ausdrücken zeichnete er auf und überwies diese Arbeiten dem Germanistischen Seminar Greifswald, das ihm dafür Dank übermittelte. Er interessierte Schüler und Einwohner des Ortes (Zwilipp) für Prähistorie des Ortes. Leider kam er damit in Zwilipp etwas zu spät, denn der Chausseebau Lustebuhr-Bartin-Degow hatte die Bauern veranlaßt, nach Steinen, die gut bezahlt wurden, die Persanteabhänge nachsuchen zu lassen und so waren aus Unkenntnis und Gleichgültigkeit die ganzen Steinkistengräber mit Inhalt vernichtet worden. Die noch hin und wieder gefundenen Beigaben ließ er sorgfältig sammeln. Sein Interesse galt auch den Burgwällen und im Lauf der Zeit hat er sämtliche Burgwälle des Kreises in Form und Lage aufgezeichnet. Sie sind dem Stettiner Museum übereignet worden.

Er ging der Geschichte des Dorfes und umliegender Orte nach, der Geschichte der Bauernhöfe, deren Anlagen er aufzeichnete, da sie wertvolle Aufschlüsse darüber ergeben, woher die Familien gekommen sind. Damit stand er mitten in der Familien geschichte, forschte nach den Ahnen der Geschlechter, zeichnete Stamm- und Ahnentafeln nach einer sehr übersichtlichen Form und war mit dieser Forschung seiner Zeit weit voraus (Anm. der 97er Redaktion: In der Zeit, aus der dieser Zeitungsbericht stammt, war es einfacher zu leben, wenn man einen lückenlosen “Ariernachweis” erbringen konnte). Da die Kirchenbücher des Dorfes in einem großen Brande der Pfarre vernichtet worden sind und erst 1787 beginnen, fand er in staatlichen Archiven oft wertvolle Urkunden und viele Familien konnten bis über den 30jährigen Krieg hinaus zurückverfolgt werden.

Dieser familiengeschichtlichen Arbeit widmete er sich nach seiner Pensionierung 1924 in besonderem Eifer und so sind im Laufe von rund vier Jahrzehnten 42 Familienchroniken von ihm geschrieben worden. Es ist ein Arbeiten in der Stille gewesen, aus Lust und Liebe zu Vaterland, Heimat und Volkstum – abseits rauschenden Getriebes – es wäre ohne solch großes Interesse, ohne diesen unermüdlichen Fleiß, viel altes Kulturgut vergessen und verloren gegangen. Erst viel später, durch das Gesetz des Arischen Nachweises, kamen die für die betreffenden Familien so wertvollen Aufzeichnungen erst in das richtige Verständnis und das öffentliche Blickfeld.”

Die Kolberger Zeitung beschreibt abschließend, daß Asmus auch mit 80 noch körperlich und geistig frisch ist und die Namen der Familien, mit denen er dereinst zu tun gehabt hat, noch immer parat habe. Nach Angaben seiner Enkelin Dr. Erika Ritter, die in Berlin lebt, ist Ferdinand Asmus in den letzten Kriegstagen tot vor dem Kolberger Haus gefunden worden, in dem er nach seiner Pensionierung gelebt hat. Er soll verh ungert sein.

Asmus’ Lebenswerk hat ihm den Titel des “Familienforschers ersten Ranges im Kreis Kolberg” eingebracht. Seine Aufzeichnungen über die Familie Kummrow reichen zurück bis vor 1600. Die älteste Familie Zwilipps und auch des Kreises Kolberg, deren erste urkundliche Erwähnung er belegen konnte, ist die Familie Henke: Ihren Urvater Hans Hanneke fand er als Zeugennamen in Gerichtsakten aus dem Jahr 1571. Und da war der Ahn schon 83 Jahre alt. Dank Asmus’ Arbeit kann die Familie Henke bis zum Jahr 1488 zurückschauen – da war Martin Luther ein Junge von fünf Jahren!

Notiert von Joachim Kummrow aus Zeitungsberichten, die uns Assmus’ Enkelin Dr. Erika Ritter aus Berlin zugesandt hat.

Überlieferungen aus Zwilipp

Woher das Dorf seinen Namen hat

In der Mitte des Dorfes Zwilipp liegt eine Wiese, “das Moor” genannt. Dort war früher ein See, der aber durch den Mangeritzgraben entwässert worden ist. Aus diesem Moor hat man vor noch nicht langer Zeit Pfähle, Reste alter Pfahlbauten, herausgeholt. Ferner knüpft sich daran folgende Sage: In den frühesten Zeiten, als noch heidnische Fürsten in Pommern herrschten, befand sich bei Zwilipp ein großer See. In demselben hat ein Fürstensohn ein auf Pfählen erbautes Schloß gehabt, in welchem er mit seiner Geliebten seinen Sommeraufenthalt nahm. Davon soll dann das Dorf seinen Namen erhalten haben, der soviel bedeutet als Zwilipp, “Zwei Liebende”.
Erzählt von Herrn Lehrer Julius Heyer in Zwilipp, aufgeschrieben von seinem Schwiegersohn Ferdinand Asmus um 1900.

Bolduans Keller

Bei Zwilipp liegt an der Persante, auf der Wiese des Tischlers Kummrow, ein Sumpfloch, welches allerdings jetzt schon zugewachsen ist. Dasselbe führt den Namen “Bulwons (Bolduans) Keller”. In der Nähe steht eine uralte Eiche. Hier hat sich der Sage nach eine Wasserjungfer aufgehalten, ihr schönes Haar gekämmt und dabei gesungen. Durch ihre Zauberkünste wußte sie hübsche Jünglinge und Männer in die Flut zu locken. Der Pastor Wachse (gestorben 1822) befand sich einmal in seinem Wäldchen in der Nähe des Kellers, wo er an schönen Sommertagen öfters sein Mittagsschläfchen zu halten pflegte. Da kam in atemloser Hast sein Dienstjunge angelaufen und wollte ins Wasser, um zu baden. Dem Pastor fiel augenblicklich die Sage ein, und er wollte den jungen Menschen nicht dorthin lassen. Darum befahl er ihm, zu seiner Frau zu gehen und ihm ein Buch zu holen. Der junge Mensch gehorchte. Als er fort war, da soll der Pastor die Wasserjungfrau dreimal rufen gehört haben: “Die Stunde ist da, und der Mensch ist noch nicht hier.” Darauf war sie verschwunden, und weil die Stunde abgelaufen war, hatte sie kein Recht mehr an dem Jüngling. Ein anderes Mal haben mehrere Zwilipper einen Knecht, der von innerlicher Angst ergriffen sich in das Wasser stürzen wollte, festgehalten. Darauf soll die Wasserjungfrau dieselben Worte gerufen haben. Auch er wurde gerettet. Doch ist sicher, daß wirklich mehrere Menschen in dem tiefen Kolk freiwillig ihren Tod gefunden haben. Anmerkung des Verfassers Ferdinand Asmus: In den Nähe dieser Stelle, etwa 200 Meter oberhalb, geht eine Furt durch die Persante. Bis 1807 war dort eine Brücke, welche die Zwilipper auf Befehl des Kommandanten Loucadou von Kolberg verbrennen mußten. Seitdem ist dort bis vor wenigen Jahren eine Fähre gewesen. Es kam öfters vor, daß dort Menschen verunglückten. Unser Kirchenbuch weist mehrere Fälle auf, daß dort Leichen gefunden sind, so zum Beispiel die eines Husarens. In der Nähe von Bulwons Keller ist auch ein guter Bade- und Wäscheplatz gewesen.- Wenn nun jemand dort verunglückte, so hieß es, die Wasserjungfer hätte ihn geholt. Die Stelle war deshalb in Verruf gekommen, und nur mit heimlichem Grausen ging man dort vorüber. Der Vater des jetzigen Besitzers meinte, sein Vater hätte behauptet, der Name müßte “Bulwons Ellra” lauten. Um diese Stelle haben viele Erlen gestanden, die dem Bauern Bolduan gehörten. Jetzt kennen nur noch einige alte Leute den Namen.
Mündlich aus Zwilipp, überliefert von Ferdinand Asmus um 1900.

Die Zwilipper

Von den Zwilippern heißt es: “Wenn die Zwilipper lustig sind, trampeln sie den Backofen ein.” Diese Redensart stammt daher, daß bei den am zweiten und dritten Pfingsttage früher in Zwilipp abgehaltene Gilden auch ein Kriegsspiel veranstaltet und dabei eine feindliche Festung, ein Backofen, erstürmt wurde.

Aus Blättern für die Pommersche Volkskunde I, G. 118, aufgezeichnet von Ferdinand Asmus um 1900.

Lothar Varchmin, Enkel des Gastwirts Albert Varchmin, erzählt die gleiche Geschichte im Sommer 1997 dem Autor Joachim Kummrow so:

 

“Am zweiten und dritten Festtage wurde im Gasthaus meines Großvaters kräftig dem Alkohol zugesprochen. Unter den Gästen an diesem Pfingstfest um 1912 war auch ein Hauptmann im siegreichen Frankreichkrieg 1870/71, Lennart Braasch. Der ließ die Männer draußen vor dem Gasthof antreten und übte mit ihnen Exerzieren. Mein Großvater Albert Varchmin, der – wie ich glaube- nie Soldat gewesen war, kletterte auf den Dachboden und holte die Reichsfahne. Die Männer bliesen unter des trunkenen Hauptmanns Kommando zum Sturm auf Ponicks hölzernen Backofen, der in das Wurzelwerk der Esche am Dorfeingang gebaut worden war. Unter großem Trara ‘eroberten’ sie den Backofen und hissten darauf die Fahne. Nach mehr oder weniger geordnetem Rückzug unter den Gesängen zu Preußens Gloria belobigte der Hauptmann seine Mannen in einem Appell vor unserem Gasthof. Albert Henke, der wegen eines Klumpfußes das Schlusslicht des Zuges bildete, wurde zu der ersten Runde “wegen Feigheit vor dem Feind” verdonnert. Dies ist der Ursprung der Asmus’schen Überlieferung.”

Der Teufelsstein I

Am Persantethal bei Zwilipp liegt ein Berg, der Staatsberg. Ihm gegenüber liegt am Ufer der Persante ein breiter Stein, auf welchem die Spur von einem Menschenfuß und einer Katzenpfote zu sehen ist. Er wird der Teufelsstein genannt.

Der Teufelsstein II

Auf der Lökwisch (der Name bedeutet “niedrige Wiese”), einer zu Zwilipp gehörigen Wiese, an der Persante, lag früher ein breiter Stein mit einer Huftrappe. Der Sage nach soll dort ein Häuptling in einem Kampfe gefallen und begraben worden sein. Der Stein ist zum Neubau des Pfarrhauses verwendet worden.

Doppelgänger

Vor hundert Jahren lebte in Zwilipp auf einem Bauernhofe ein Bauer, mit dem Namen Christian Henke, dessen Geschlecht jetzt ausgestorben ist. Von diesem wird heute noch erzählt, daß er ein Doppelgänger gewesen und zu gleicher Zeit auf dem Felde und zu hause gesehen worden sei. Von einem anderen Bauern, der früher in Zwilipp lebte, wird dasselbe berichtet. Wenn ihn die Hirtenknaben von Krühne, die auf der anderen Seite der Persante hüteten, schimpften, so zog er seinen Rock aus und walkte ihn tüchtig durch. Die Prügel bekamen dann die Hirtenknaben, die vor Entsetzen laut schrien und nicht wußten, wo sie hinsollten.

Der Reißdüwel

Ein Tagelöhner mietete sich einmal ein Dienstmädchen, von der aber bald Ärger und Verdruß hatte. Dasselbe war von einem “Reißdüwel”* besessen, und deshalb mußte es alles, was es in die Finger bekam, zerreißen. Der Inspektor hörte davon und wollte es nicht glauben. Er ging in das Haus zu dem Mädchen. Ehe er es sich versah, hatte sie ihm seine Kleider zerrissen. Selbst den Pastor verschonte die Reißdüwel nicht. Als er bei einem Besuche seinen Mantel auf den Tisch legte und ihn nachher wieder nehmen wollte, fand er ihn zerrissen. Im Hausflur stand ein Kumm (Kasten) mit Kleidern, der stets verschlossen war und zu dem das Mädchen nie kommen konnte. Als man ihn eines Tages öffnete, waren alle Kleider in Fetzen gerissen.
*Reißdeubel ist vielfach eine Bezeichnung für Kinder, die viele Kleider zerreißen.

Die wilde Jagd bei Zwilipp

Vor vielen Jahren kam ein Mann aus Zwilipp am Abend den Weg von den Persantewiesen durch den Wald nach dem Dorfe zu. Plötzlich hörte er hinter sich Schreien, Rufen, Hundebellen und Ohoschreien. Er wußte gleich, daß es die wilde Jagd war. Da war aber auch schon der wilde Jäger hinter ihm und rief ihm zu: “Goh innen Middelsteg, Denn goha min Hunn an die biweg!” Das tat der Mann auch, und ohne ihn zu behelligen stürmte die wilde Jagd an ihm vorbei und verschwand eben so schnell wieder, als sie gekommen war.
Ähnliche Überlieferungen, andernortens auch Schimmelreiter genannt, sind aus fast allen Gegenden Deutschlands überliefert.

Das Kartenspiel auf der Dorfgrenze

Ein Schäfer spielte gern Karten, wobei ihm denn kein Spiel zu hoch wurde. Da es aber in seinem Dorfe keinen Gasthof gab, wanderte er mehrmals in der Woche nach dem benachbarten Dorfe, um dort seinem Laster zu frönen. Als er an einem Sonnabendabend in der zwölften Stunde nach hause zurückkehrte, sah er in einiger Entfernung ein Licht. Nach seiner Rechnung mußte es in dem Grenzgraben sein, und zwar da, wo ein Steg über den Graben war. Da der Schäfer ein beherzter Mann war, so ging er dreist auf das Licht los. Wie er nun etwas näher herankam, sah er zwei Männer an einem Tisch sitzen, worauf ein Licht stand. Die Männer spielten eifrig Karten und hatten eine große Menge Geld vor sich liegen. Das Spiel und das Geld waren für den Schäfer so verlockend, daß er nicht widerstehen konnte und er fragte, ob er nicht mitspielen dürfe. “Wenn du Geld und Lust hast, immer zu,” wurde ihm geantwortet. Da wird er auch schon den dritten Stuhl gewahr und ehe er’s sich versieht, sitzt er, hat die Karten in der Hand und spielt, was Zeug und Leder halten will. Fast jedes Mal gewinnt er; ab und zu steckt er auch eine Handvoll harter Thaler in die Tasche. Da ist wieder einmal an ihm die Reihe, die Karten zu verteilen. Es fallen ihm einige Blätter an die Erde. Der Schäfer nimmt dreist das Licht und leuchtet zur Erde, um die weggefallenen Karten wieder aufzuheben, und da sieht er denn, mit wem er Karten spielt. Jeder der beiden Männer hat einen Pferdefuß und einen langen Schwanz. In demselben Augenblick wird das Krähen eines Hahnes gehört und die Pferdefüßler müssen weichen. Der Schäfer läuft mit seinem Gelde nach hause, aber wie er nach hause gekommen ist, weiß er heute noch nicht. Am Morgen sagt er seiner Frau, sie solle das Geld einmal zählen, das er in seiner Tasche habe. Doch als sie nachsieht, ist lauter Pferdedung drin. Der Schäfer hat aber seit dieser Zeit keine Karten mehr gespielt.

Der Zaunkönig

Die Vögel wollten einmal einen König wählen, konnten sich aber lange nicht über die Wahl einigen. Da beschlossen sie, ein Wettfliegen zu veranstalten; wer am höchsten fliege, der solle König sein. Alle erhoben sich. Am höchsten aber flog der Storch. Schon glaubte er seines Sieges gewiß zu sein, da er alle Vögel unter sich erblickte, aber plötzlich schwebte über ihm ein kleiner Vogel, der sich unbemerkt unter seinen Flügeln verborgen und von ihm hatte hochtragen lassen. Der Storck konnte nicht mehr höher fliegen, doch der Kleine stieg noch eine Strecke empor, hatte somit gewonnen und die Königswürde erlangt. Die Vögel aber wollten ihn nicht als König anerkennen, sondern verfolgten ihn wütend und wollten ihn töten. Schnell schlüpfte er in ein Mauseloch. Man stellte nun einen Wächter dabei, um den Zaunkönig – denn er war der Sieger gewesen -, nicht entwischen zu lassen. Den Wächterdienst mußte die Eule verrichten, weil sie die größten Augen hatte. Sie schlief aber bald ein und der Zaunkönig entfloh. Zornig verfolgen seitdem die Vögel die Eule um sie für ihre Nachlässigkeit zu bestrafen und auch der Kleine muß sich in Hecken und Zäunen herumdrücken, weil er fast überall verfolgt wird. Daher hat er denn auch den Namen Zaunkönig erhalten.

Woher die Feindschaft zwischen Hunden, Katzen und Mäusen stammt

Die Haustiere beklagten sich einst beim lieben Gott, daß sie von den Menschen so sehr bedrückt würden, und sandten durch die Hunde eine Botschaft an ihn. Der liebe Gott nahm die Gesandten gnädig an und gab ihnen ein Dokument an die Menschen mit, des Inhalts, daß sie den Tieren nichts zu Leide thun sollten. Das half, denn seitdem wurden Hunde und Katzen eine Zeit lang freundlicher behandelt. Damit das Dokument nun nicht verloren gehen, übergaben die Hunde es den Katzen, weil sie doch schlau und listig waren, damit sie es gut verwahren möchten. Diese nahmen das Papier und versteckten es unter dem Strohdache des Hauses, so daß kein Mensch es auffinden konnte. Da kamen aber die Mäuse und zernagten das Papier. Als nun die Hunde einmal wieder in Not kamen und das Schreiben vorlegen wollten, da war es ganz zerschnitten. Da wurden sie sehr böse auf die Katzen und bissen sie, wo sie nur konnten. Die Katzen rächten sich wieder an den Mäusen, und seitdem ist noch heut’ und diesen Tag Feindschaft zwischen Hund, Katze und Maus.
Alle diese Sagen und Fabeln und noch viele mehr hat Dorflehrer Ferdinand Asmus – sicherlich überwiegend im Gespräch mit alten Leuten des Dorfes – in Zwilipp gesammelt und aufgeschrieben. Sie wurden in zwei Büchern veröffentlicht. Diese sind ein Extrakt aus dem Buch “Sagen und Erzählungen aus dem Kreise Kolberg-Körlin”, gesammelt und herausgegeben von Gymnasiallehrer Otto Knop und Lehrer Ferdinand Asmus, Kolberg 1898 in Druck und Verlag der C.F. Post’schen Buchhandlung und Buchdruckerei. Die Asmus’schen Bücher werden noch heute in der Universitätsbibliothek Erlangen (Signatur ST B.C. 4385) und der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin (Signatur Yt 2513/98) verwahrt.

  • Vorwort
  • 1. Kapitel
  • 2. Kapitel
  • 3. Kapitel
  • 4. Kapitel
  • 5. Kapitel
  • 6. Kapitel
  • 7. Kapitel
  • 8. Kapitel
  • 9. Kapitel
  • 10. Kapitel
  • 11. Kapitel
  • 12. Kapitel
  • 13. Kapitel
  • 14. Kapitel
  • 15. Kapitel
  • 16. Kapitel
  • 17. Kapitel
  • 18. Kapitel

Der Herausgeber

Fritz Kummrow, Jahrgang 1924, verließ sein Heimatdorf Zwilipp als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Er führte Mitte der fünfziger Jahre die Familie am Teutoburger Wald wieder zusammen. Seit vielen Jahren organisiert er Zwilipper-Treffen in Bielefeld-Quelle. Fritz Kummrow fand nach langem Suchen die Kummrowsche Chronik von Ferdinand Asmus wieder und gab im Mai 1997 den Anstoß, dieses Buch zu schreiben.

Der Autor

Joachim Kummrow, Jahrgang 1961, war begeistert, als sein Onkel Fritz den Wunsch äußerte, aus der Asmus’schen Chronik ein Buch werden zu lassen. Nach ungezählten Telefonaten und Gesprächen mit Familienangehörigen und bis dato Fremden, nach einem halben Dutzend Briefwechseln und mehr als zweihundert Stunden Kleinarbeit war dann fertig, was seit dem März 1998 vor Ihnen liegt: Kummrow – Eine Familie aus Pommern.

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